Bewerbung schwierig

Lehrlingssuche auf Distanz kostet Zeit und Nerven

Oberösterreich
13.01.2021 14:00

In keinem anderen Bundesland werden so viele Lehrlinge ausgebildet wie bei uns, im Vorjahr begannen 6582 Jugendliche eine Ausbildung. „Trotzdem haben wir mehr offene Stellen als Lehrstellensuchende“, bedauert Wirtschaftskammer-OÖ-Präsidentin Doris Hummer. Und Corona verschärft die Suche nach Fachkräften.

„Kein Auftrag gleicht dem anderen. Die Abwechslung macht mir großen Spaß“, erzählt Florian Riepl, der bei Danner Musikinstrumente in Linz im Herbst eine Lehre zum Blechblasinstrumentenerzeuger begonnen hat. Seit Montag ist der 15-Jährige wieder in der Berufsschule in Wien - trotz Corona-Ausnahmesituation herrscht in der Ausbildung soweit es geht Normalität.

22.885 machen aktuell eine Lehre
Auch bei Tina Lovrenovic (15), die bei der von Kremsmünster aus agierenden Greiner AG die Lehre zur Kunststofftechnikerin absolviert, und David Prenn, der im Courtyard-by-Marriott-Hotel in Linz im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Gastronomiefachmann ist, geht in der beruflichen Weiterentwicklung etwas weiter. Das Trio ist beispielhaft für die 22.885 Oberösterreicher, die aktuell eine Lehre machen.

Viele Stellen offen
„Wir sind weiter das Lehrlings-Bundesland Nummer eins“, freut sich Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ. Das große Aber: Die Zahl der offenen Lehrstellen ist nach wie vor groß. Laut Arbeitsmarktservice waren im Dezember 1336 Lehrstellen sofort verfügbar. Demgegenüber standen nur 663 potenzielle Lehranfänger.

„Hilferuf von Firmen“
„In den letzten Tagen und Wochen erreichten uns geradezu Hilferufe von Unternehmen, die sagen, dass ihnen die Bewerber ausgehen“, berichtet Fritz Dallamaßl von der Abteilung Bildungspolitik in der Wirtschaftskammer. Das Fehlen von Schnuppertagen und Jobmessen sorgt für eine Verschärfung des Problems.

Schnupper-Tage fielen aus
„Der Bewerbungsprozess wird sich auf jeden Fall verzögern beziehungsweise verlängern“, sagt Gottfried Kraft, Geschäftsführer der Friseurkette Klipp aus Thalheim. „Momentan ist es schwierig. Wir mussten etwa unsere vier geplanten Schnupper-Tage im Jänner absagen“, verrät Wolfgang Chmelir von der Miba. „Weil wir keinen eigenen Bewerbertest im Unternehmen durchführten, haben wir ein spezielles Vorstellungsgespräch entwickelt, um ausloten zu können, ob es für beide Seiten passt“, so Energie-AG-Sprecher Michael Frostel.

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