Tipps vom Profi

Richtiges Anlegen der Schneeketten gehört geübt

Oberösterreich
07.01.2021 19:00

Wandern, Rodeln, Schifahren, Langlaufen - wer sich heute und in den nächsten Tagen auf den Weg in höhere Lagen macht, sollte Schneeketten einpacken und auch wissen, wann und wie diese angelegt werden.

Der viele Neuschnee sorgt für bei Klein und Groß für Freude. Viele werden die winterlichen Bedingungen für einen Ausflug nutzen. Wer sich mit dem eigenen Fahrzeug auf den Weg in höhere Lagen macht, sollte unbedingt Schneeketten miteinpacken.

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Die Ketten sind dabei immer auf den Rädern der Antriebsachse zu montieren. Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb gelten die Empfehlungen des Herstellers gemäß Betriebsanleitung.

ÖAMTC-Techniker Dieter Lepschy

„Anlegen muss man die Schneeketten nicht nur da, wo Schneekettenpflicht herrscht. Auch bei winterlichen Fahrbedingungen ist ihr Einsatz ratsam - denn auf Schneefahrbahn bieten Ketten besseren Halt, besonders bei stärkeren Steigungen und Gefällestrecken“, weiß ÖAMTC-Techniker Dieter Lepschy.

Tipps vom Profi:

  • Schneeketten dürfen nur dann verwendet werden, wenn dies erforderlich ist und die Straße durchgängig oder fast durchgängig mit Schnee oder Eis bedeckt ist. Die Ketten müssen so befestigt sein, dass sie die Oberfläche der Fahrbahn nicht beschädigen können.
  • Pflicht zur Verwendung besteht, wenn dies durch das betreffende Verkehrszeichen „Schneeketten vorgeschrieben“ (blaue, runde Tafel mit Schneekettensymbol) verlangt wird. Auch Fahrzeuge mit Winterreifen oder Spikes und Fahrzeuge mit Allradantrieb müssen Schneeketten verwenden - es sei denn, diese Fahrzeuge sind durch eine Zusatztafel von der Kettenpflicht ausgenommen.
  • Die Fahrgeschwindigkeit muss den Fahrbahnverhältnissen angepasst werden. Generell sollte mit Schneeketten nie schneller als 50 km/h gefahren werden. Es ist auch mit einem längeren Bremsweg zu rechnen.
  • Gibt es keinen ausgewiesenen Kettenanlegeplatz, sollte man alternativ eine möglichst sichere, ebene Stelle suchen. Kommt man an einer ungünstigen Position zum Stehen, sind nachkommende Lenker durch das Pannendreieck rechtzeitig auf das Hindernis aufmerksam zu machen.
  • Ratsam ist auch, den Autoschlüssel mitzunehmen, damit man nach dem Schneekettenanlegen nicht unbeabsichtigt vor verschlossenen Autotüren steht.
  • Nach einigen Metern Fahrt sollte die Kettenspannung überprüft werden. Schlecht montierte, lockere Ketten können gegen das Fahrzeug schlagen und Reifen, Radkasten oder Radaufhängungsteile beschädigen.
  • Vorsicht bei Kurven: Besondere Vorsicht ist beim Kurvenfahren geboten. Hat man die Schneeketten auf den Vorderreifen montiert, haben die Hinterräder weniger Halt, die Vorderräder dagegen greifen gut. Das kann extrem gefährlich werden, wenn das Fahrzeug in der Kurve mit dem Heck ausbricht. Wer hier nicht schon im Vorfeld richtig reagiert und gefühlvoll lenkt, bremst und beschleunigt, der findet sich im Straßengraben oder Gegenverkehr wieder. Montiert man die Schneeketten an der Hinterachse, ist der Vortrieb gut. In der Kurve fährt man bei nicht angepasster Geschwindigkeit allerdings geradeaus weiter, da die Vorderreifen beim Übertragen der Lenkkräfte auf die Schneefahrbahn überfordert sind.

Da man Schneeketten eher selten verwendet, kann die Montage bei Kälte und evtl. in Dunkelheit zur Herausforderung werden. „Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt, trainiert man das Anlegen am besten schon vorher im Trockenen und bei Tageslicht“, rät Lepschy.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie in diesem Youtube-Video: https://www.youtube.com/watch?v=_71Y7RL9VxY

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