„Licht der Hoffnung“

„Urbi et orbi“: Papst fordert Impfstoff für alle

Ausland
25.12.2020 15:07

Der Segen „Urbi et orbi“ am Christtag ist beinahe vollständig im Zeichen der Corona-Pandemie gestanden. Papst Franziskus betete am Freitag für jene Menschen, die Leid und Schwierigkeiten durch die Pandemie erfahren mussten. Der Impfstoff sei ein „Licht der Hoffnung“, wenn er für jeden verfügbar sei. „Wir sitzen alle im gleichen Boot“, erklärte er und forderte einen breiten Zugang zu Impfstoffen.

Corona-bedingt ist heuer auch im Vatikan vieles anders: Der Festtagsgottesdienst im Petersdom wurde am Heiligen Abend nur in kleinem Kreis von 200 Personen abgehalten. Der Segen am Christtag wurde in der Benediktionsaula im Apostolischen Palast und nicht wie üblich von der Loggia des Petersdoms gespendet. Das Oberhaupt der katholischen Kirche gedachte aller Menschen, die wegen der Pandemie, sowie in Konflikt- und Notstandsgebieten auf dem gesamten Globus leiden.

Eindringlich forderte er zu Solidarität gegenüber den schwächsten Personen, den Kranken, den Arbeitslosen und den Menschen auf, die sich aufgrund der Folgen der Pandemie in großen Schwierigkeiten befinden. Dabei gedachte er auch der Frauen, die in diesen Tagen der Isolation Opfer häuslicher Gewalt geworden sind.

Franziskus äußerte die Hoffnung, dass in Zeiten der Pandemie jedem der Zugang zu Impfungen und Therapien gewährleistet werde, vor allem den Schwächsten und den Bedürftigsten.

Bei Impfstoffen brauche es „Zusammenarbeit und nicht Konkurrenz“
Der Impfstoff gegen das Coronavirus sollte für alle Menschen leistbar sein, erklärte er: „Die Gesetze des Markts dürfen nicht über den Gesetzen der Gesundheit und der Menschlichkeit stehen“, mahnte der Papst. Bei der Entwicklung der Impfstoffe sei zudem Zusammenarbeit und nicht Konkurrenz notwendig. „Angesichts einer Herausforderung, die keine Grenzen kennt, kann man keine Barrieren errichten. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Jeder Mensch ist einer meiner Geschwister“, betonte das Oberhaupt der katholischen Kirche.

Den vielen Kindern, die unter dem Krieg und den Konflikten im Nahen Osten und in verschiedenen Ländern der Erde leiden, sowie dem „geschätzten syrischen Volk“ drückte der Pontifex sein Mitgefühl aus. Franziskus bat Gott um Trost für das irakische Volk, um Frieden für Libyen und äußerte dabei die Hoffnung, dass die neue Phase der laufenden Verhandlungen jeder Form von Feindseligkeit im Land ein Ende setze. Zwischen Israelis und Palästinensern wünsche er sich „gerechten und dauerhaften Frieden“.  Das libanesische Volk solle nicht die Hoffnung verlieren.

Der Papst zeigte sich zuversichtlich, dass der Waffenstillstand in Berg-Karabach halte und dass der Dialog zu Frieden und zur Versöhnung führe. Franziskus drückte den Bevölkerungen von Burkina Faso, Mali und Niger seine Nähe aus, die „aufgrund von Extremismus und bewaffneten Konflikten, aber auch aufgrund der Pandemie und anderen Naturkatastrophen von einer schweren humanitären Krise getroffen wurden“.

Opfer von Naturkatastrophen wurden ebenfalls in Botschaft erwähnt
Der Papst drückte auch den von Naturkatastrophen heimgesuchten Bevölkerungen in Südostasien seine Nähe aus, insbesondere jenen auf den Philippinen und in Vietnam, wo zahlreiche Stürme Überschwemmungen mit verheerenden Auswirkungen ausgelöst haben. Der Papst vergaß in seiner Botschaft auch nicht das Volk der Rohingya. „Jesus möge Hoffnung in ihr Leiden bringen“, betonte Franziskus.

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