Neben der Polizei ist auch im Bereich des Strafvollzugs mit großflächigen Tests auf das Coronavirus begonnen worden. Bis Freitagnachmittag haben sich österreichweit auf freiwilliger Basis rund 1000 Bedienstete und damit ein Viertel des Personals einem Antigentest unterzogen. Dabei wurden bisher keine Infektionen festgestellt.
„Durch die Testungen wurden keine zusätzlichen positiven Ergebnisse bekannt, was wohl auf die schon bisher engmaschig durchgeführten Kontrollmaßnahmen zurückzuführen ist“, erklärte das Justizministerium. Wie Sprecherin Christina Ratz auf APA-Anfrage mitteilte, wurde speziell in der Justizanstalt (JA) Garsten das Angebot gut angenommen, wo Anfang Dezember über drei Dutzend Infektionen unter den Häftlingen und dem Wachpersonal bekannt geworden waren. 137 Justizwachebeamte und damit zwei Drittel der Beschäftigten haben sich in Garsten in der vergangenen Woche testen lassen. Aktuell sind in der JA Garsten 35 Insassen mit SARS-CoV-2 infiziert. „Ein weiterer Anstieg konnte aufgrund der konsequenten Umsetzung der Schutz- und Hygienemaßnahmen durch alle Strafvollzugsbediensteten verhindert werden“, betonte Ratz.
Die Maßnahmen im Falle einer Infektion
Die ergriffenen Maßnahmen umfassen die unverzügliche Isolation betroffener Häftlinge in Zugangs- und eigens geschaffenen Isolationsabteilungen, die großflächige Desinfektion der betroffenen Bereiche, Quarantäneverhängung über Abteilungen sowie die Kontaktpersonennachverfolgung, die in Abstimmung mit der jeweils zuständigen Gesundheitsbehörde durchgeführt wird. Außerdem wird in den Gefängnissen auf das Tragen von FFP2-Masken und das Einhalten von Schutzmaßnahmen geachtet, die die Generaldirektion für den Strafvollzug und den Vollzug freiheitsentziehender Maßnahmen bereits Ende Februar zum Schutz vor dem Coronavirus erlassen hat.
Aktuell gibt es in den 28 heimischen Justizanstalten 82 Häftlinge, die ein positives Testergebnis auf SARS-CoV-2 vorliegen haben. Das macht bei insgesamt 8607 Insassen rund 0,95 Prozent des Belagstands aus. Von den rund 4000 Bediensteten sind derzeit 41 mit dem Coronavirus infiziert, was 1,02 Prozent der Belegschaft entspricht.
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