Hilfen für Rübenbauern

Agrana-Zuckerfabrik und 150 Jobs vorerst gerettet

Niederösterreich
10.11.2020 16:26

150 Jobs in der Zuckerfabrik im Marchfeld sind vorerst gerettet: Der Agrana-Konzern drohte damit, den Standort wegen Mangels an Rüben zu schließen. Eine Anbaufläche von mehr als 38.000 Hektar Zuckerrüben sei nun für die nächste Saison sichergestellt, verkündete Agrarministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Um Landwirte zum Anbau zu bewegen, wurden Hilfszahlungen versprochen, sollte es zu Schädlingsbefall kommen.

Die Zuckerfabrik in Leopoldsdorf im Marchfeld (NÖ) erzeugt den bei Konsumenten bekannten „Wiener Zucker“ - doch ihr drohte das Aus, weil die Rübenanbaufläche über die vergangenen Jahre auf 26.000 Hektar geschrumpft war. Die Rübenbauern klagten über große Ernteausfälle wegen des Klimawandels und Vorgaben im Pflanzenschutz.

Köstinger: „Müssen Selbstversorgung mit Zucker sichern“
„Die heimische Zuckerproduktion war in akuter Gefahr“, verwies Köstinger bei einer Pressekonferenz am Dienstag auf Trockenheit und Schädlingsbefall. „Wir wollen und müssen die Selbstversorgung unseres Landes mit Rübenzucker aus Österreich sichern, damit wir nicht von Importen abhängig sind. Das geht nur, wenn wir unseren Rübenbauern eine Perspektive geben.“

Nun gibt es neue Hilfszahlungen von Bund und Ländern, damit die Rübenbauern bei der Stange gehalten bzw. auch wieder zurückgeholt werden - und weiterhin beide Agrana-Fabriken mit Rüben versorgt werden können. Ein weiterer Standort befindet sich in Tulln, ebenfalls in Niederösterreich. Dieser war jedoch nicht von einer Schließung bedroht. Bund und Länder leisten betroffenen Ackerbauern je zur Hälfte eine Prämie von 250 Euro je Hektar, wenn der erste Zuckerrübenanbau durch Schädlinge vernichtet werden sollte - und die Landwirte auf der betroffenen Fläche neuerlich Rüben anbauen.

Agrana-Aufsichtsrat berät Ende November
„Bis dato wurde für 2021 eine Zuckerrüben-Anbaufläche von 38.100 Hektar erzielt“, bestätigte ein Agrana-Sprecher. Nun sei der Aufsichtsrat der börsennotierten Agrana am Zug, verwies er auf die notwendigen Entscheidungsschritte im Konzern. Das Gremium befasst sich am 27. November mit der Thematik.

Auch die Agrana kam den Rübenbauern entgegen: Der Konzern garantiert die Abnahme der Zuckerrüben mit Verträgen. Saatgut wird bereitgestellt. Wird der erste Anbau von Schädlingen vernichtet, trägt der Konzern die Saatgut-Kosten für den Wiederanbau. Diese Voraussetzungen hätten die Rübenbauern zum Weitermachen motiviert, erklärte der Präsident der Rübenbauern, Ernst Karpfinger.

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