Ursprünglich nahm man an, dass die Siedlung in Traunkirchen um 1000 v. Chr. entstanden war – eine einwöchige Untersuchungsreihe der Uni Innsbruck, des Kuratoriums Pfahlbauten und des Vereins Archekult im Oktober brachte nun neue Erkenntnisse: „Die Bohrkerne, die aus dem See entnommen wurden, geben durch bestimmte Sedimente einen Hinweis darauf, dass die Siedlung 500 Jahre älter ist als bisher gedacht“, erklärt Manfred Schindlbauer, Obmann des Vereins Archekult, der sich in Traunkirchen mit Archäologie beschäftigt. Eine Verbindung zum damaligen Salzabbau liegt nahe – nächstes Jahr sollen weitere Forschungen die neuen Vermutungen noch vertiefen.
Die Siedlung in Traunkirchen könnte von großer Bedeutung gewesen sein – darauf weisen auch Grabbeigaben von hoher Qualität hin, die an vielen Fundorten in der Gegend bereits früher entdeckt worden sind. Etwa verzierte Hohlwulstringe, die in Frauengräbern lagen. Da sich die Kulturschichten vom Land bis in den See erstrecken, braucht es neben Georadar-Untersuchungen und geomagnetischen Messungen an der Oberfläche auch Experten, die unter Wasser arbeiten können. Dabei konnten die Taucher dieses Mal rund um den Anlegesteg in Traunkirchen diverse Hölzer lokalisieren, auch Keramikscherben wurden neben den bedeutenden Bohrkernen geborgen.
Eine erste Begehung auf Windlegern- und Hochsteinalm brachte zudem den ersten Anstoß zur Erforschung des Kupferbergbaus hoch über dem Traunsee in prähistorischen Zeiten.
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