Sperrstunde um 20 Uhr
8618 Neuinfektionen: Erneuter Rekord in Tschechien
In Tschechien steigen die Corona-Infektionszahlen weiterhin stark an. Am Freitag wurden den Behörden 8618 neue Fälle gemeldet, wie am Samstag bekannt wurde. Das waren knapp 3300 mehr als am Vortag. Es ist der vierte Tagesrekord in Folge. Seit Beginn der Pandemie gab es 905 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.
In Tschechien, das knapp 10,7 Millionen Einwohner hat, müssen von Montag an Theater, Kinos, Museen, Galerien und Sportstätten für zunächst zwei Wochen schließen. Außerdem wurde die Sperrstunde in Restaurants und Bars auf 20 Uhr vorverlegt. Zudem gilt eine Beschränkung von maximal vier Personen pro Tisch. Außerdem gibt es an öffentlichen Plätzen kein WLAN mehr, um Ansammlungen von Jugendlichen zu vermeiden.
Premier schließt Lockdown nicht mehr aus
Ministerpräsident Andrej Babis hatte am Freitag einen Lockdown, also ein Herunterfahren der wirtschaftlichen Aktivität und des gesellschaftlichen Lebens, nicht mehr ausgeschlossen. Dem widersprach Präsident Milos Zeman. „Einen zweiten Absturz der Wirtschaft kann sich dieses Land nicht leisten“, sagte der 76-Jährige der Zeitung „MF Dnes“. Zugleich forderte er „drakonische, geradezu militärische Maßnahmen“ im Bereich der Freizeitaktivitäten.
Scharfe Kritik an der Krisenkommunikation der Regierung kam von Ex-Präsident Vaclav Klaus. Den Bürgern Angst einzujagen und ihnen mit weiteren Verschärfungen zu drohen, sei unseriös, teilte die neoliberale Denkfabrik des 79-Jährigen in Prag mit. Ein rationales Vorgehen sei oftmals nicht zu erkennen.
Mit seinen Äußerungen über einen möglichen Lockdown richte der Ministerpräsident enorme wirtschaftliche Schäden an, selbst wenn es nicht dazu kommen sollte.
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