IMAD-Umfrage

Corona hat das Leben in Tirol sehr stark verändert

Tirol
27.09.2020 12:00

Knapp sieben Monate ist es her, als der erste Covid-19-Fall in Innsbruck auftrat. Seither hält Corona auch Tirol in Atem. Hat sich seither das Verhalten der Bevölkerung verändert? Ja und wie, zeigt eine Umfrage.

Der 25. Februar 2020 wird in die Geschichte Tirols, vielleicht auch Österreichs eingehen. An diesem Tag, es war Faschingsdienstag, liefen zwar in Innsbruck auch einige maskiert durch die Straßen, aber niemand wusste, dass die Maske schon bald zum täglichen Utensil auch außerhalb der närrischen Zeit wird. An diesem denkwürdigen Abend wurde das Hotel Europa polizeilich abgeriegelt, da eine Angestellte und ihr Freund positiv auf Corona getestet wurden ...

Seit diesem 25. Februar hat Corona auch Tirol fest im Griff. Hat die Bevölkerung seither ihr Verhalten geändert? Ja, lautet die Antwort, wie eine IMAD-Umfrage (500 Tiroler ab 16 Jahren) zeigt. Vor allem in drei Bereichen: Urlaub, Gastronomie und soziales Leben.

Urlaub: Hier gaben 84% an, dass sie im heurigen Sommer große (58%) bis kleine (26%) Veränderungen gemacht haben. Sprich keine bis lediglich kürzere Urlaube in der Umgebung oder in der Heimat machten. 16% gaben an, sich von Corona ihren Urlaub nicht „versaut“ haben zu lassen.

Viel Veränderung bei Gastronomiebesuchen
Besuche in der Gastronomie: Diesbezüglich betonten 77%, dass sie diese seit Corona verändert haben. Sprich weniger oft Lokale für einen schnellen Kaffee aufsuchen, weniger oft beim Wirt Essen gehen und sogar Stammtische meiden.

Soziales Leben: Auch in diesem Bereich gaben viele massive Veränderungen an. Nicht nur aufgrund des Lockdowns ist nachvollziehbar, dass soziale Kontakte nur eingeschränkt möglich waren. 80% gaben an, ihr Verhalten hier massiv verändert zu haben. Etwa was das Treffen mit Freunden und Familie anbelangt.

Aber auch sportliche Aktivitäten (60%), Mobilitätsverhalten (56%) und Medienkonsum (53%) waren geprägt von größeren bis kleineren Veränderungen während der Corona-Zeit.

Jüngere Menschen ändern ihr Leben kaum
Lediglich fünf Prozent gaben an, dass sich bei ihnen in den letztgenannten Bereichen kaum etwas geändert hat. „Diese Studie zeigt auch, dass vor allem junge Erwachsene ihr Verhalten, ihren Konsum vermehrt weiterleben wie vorher“, fasst IMAD-Chefin Barbara Ravanelli zusammen.

Große Angst davor, dass Corona Familie erreicht
Abgefragt wurde auch, ob man Angst hat, dass Familienmitglieder an Covid erkranken bzw. ob man selbst befürchtet, an Corona zu erkranken? Die Sorge, dass ein Familienmitglied infiziert wird, hat fast jeder zweite Befragte (49%). Überhaupt kein Thema ist das jedoch für 21%. Die Sorge, selbst angesteckt zu werden, teilen hingegen lediglich 26%. Mehr als jeder dritte Befragte (38%) verschwendet keinerlei Gedanken daran, selbst angesteckt zu werden – was auch so manches Verhalten erklärt. „Die Angst, selbst an Covid zu erkranken, ist unter den Tirolerinnen und Tirolern weniger groß als die Angst, dass Familienmitglieder daran erkranken könnten. Erwartungsgemäß zeigen sich ältere Befragte besorgter um die eigene Gesundheit als jüngere. Vor allem Frauen und unter 30-Jährige haben große Angst, dass Familienmitglieder an Covid erkranken könnten“, sagt Studienautorin Ravanelli und hat zum Abschluss noch eine „gute Nachricht“: „Rund 80% der Tirolerinnen und Tiroler planen derzeit nicht, Vorräte zu kaufen. Die Sorge um Klopapier und andere Vorräte ist somit derzeit nicht gegeben.“

Claus Meinert, Kronen Zeitung

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