Mehr Sicherheit

Neues Biwak für Bergsteiger am Großglockner

Österreich
25.09.2020 13:20

Bergsteiger, die den höchsten Berg Österreichs erklimmen, finden nun im ebenfalls am höchsten gelegenen Biwak des Landes, am Großglockner auf 3205 Metern Höhe, im Notfall Schutz und Sicherheit. Jene Biwakschachtel, die bereits seit 1957 unweit des jetzigen stand, war zu klein geworden und sanierungsbedürftig.

Probleme habe es beim alten Biwak vor allem durch Verletzungen der Aluminiumhaut gegeben, die im Laufe der Jahrzehnte entstanden seien, so Peter Kapelari vom Österreichischen Alpenverein gegenüber der APA. „Außerdem waren die Betten dort zum Teil von Schimmel befallen“, schilderte er die zuvor herrschenden Zustände im Biwak. Bereits seit einigen Jahren hätten Bergführer darauf gedrängt, die Schachtel zu erneuern. „Eine Biwakschachtel ist schließlich hochgradig sicherheitsrelevant, etwa als Zwischenstation bei einer Besteigung oder als sicherer Hafen, in dem man auf die Bergrettung wartet“, erklärte Kapelari. Man sei schließlich auch mit Steinschlag konfrontiert.

Für 15 Personen im Normal-, für 25 im Notfall
Das neue Biwak - ein Polybiwak nach dem Modell von Helmut Ohnmacht, das durch seine Form vom Wind stets freigeweht wird - wurde schließlich unter der Leitung seines Sohnes Ralf am Großglockner installiert. Die Biwakschachtel in Oktagon-Form ist so gut wie fertiggestellt und soll im Normalfall 15, im Notfall bis zu 25 Menschen Platz bieten.
Insgesamt schlägt sie mit einem Budget von 85.000 Euro zu Buche. „Das ging aber nur, weil viel Idealismus, zum Teil unentgeltliche Arbeit und Herzblut drinnen stecken“, stellte Kapelari klar.

Schimmelproblem gehört Vergangenheit an
Ein ähnliches Schimmelproblem wie bei seinem Vorgänger ist bei diesem Biwak nicht mehr zu erwarten, aufgrund eines speziellen Lüftungskonzepts. Auch der Komfort wurde erhöht - vier Fenster, ein Tisch, eine Bank sowie ein kleines Kästchen für einen Gaskocher sind vorhanden.

Stück für Stück per Heli auf Großglockner gebracht
Auf den Großglockner transportiert wurde die Biwakschachtel übrigens Stück für Stück per Hubschrauber. Auch der Anspruch, einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, konnte erfüllt werden. Das Objekt, das inmitten eines Naturschutzgebietes steht, könne zudem, wenn gewollt, ohne jegliche Spuren wieder entfernt werden.
Optisch werde sich das Bauwerk über die Zeit durch Verwitterung auch seiner Umgebung anpassen und ergrauen, so Kapelari.

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