Zum 250. Geburtstag

Roll Over Beethoven: Klassikstar in der Popkultur

Musik
25.09.2020 06:00

Auch wenn Falco lieber Wolfgang Amadeus Mozart besang - der wahre Rock-Star unter den Klassikern ist Ludwig van Beethoven. Der Kult-Komponist prägte die moderne Kulturlandschaft in Film und Musik wie kein Zweiter. Mit kreativen Innovationsschüben und kompositorischem Starrsinn wäre er ein guter Pop-Star der Gegenwart.

(Bild: kmm)

Was unterscheidet den großen Revolutionär der Klassik schon von der gegenwärtigen Popkultur? Zwischen Genie und Wahnsinn mäandernd, ständig auf der Suche nach künstlerischer Befriedigung im Inneren und johlenden Applaus von außen. Ludwig van Beethovens Vermächtnis hat durch Chuck Berry den Rock’n’Roll mitgeprägt, formte mit atmosphärischer Beschallung in „Uhrwerk Orange“ die mutig werdende Filmwelt der 70er und treibt Rockbands wie Muse dazu, die Kompositionen des Genius respektvoll umzuwerfen. Beethoven etablierte früh und unbewusst den Begriff der Selbstvermarktung. Egal, ob im Film, im Theater, im Pop, im Rock, im Hip-Hop, ja, sogar im Punk - der Komponist hat seine Spuren überall hinterlassen. Und ohne ihn wäre die Popkultur heute gewiss eine andere...

AC/DC
Klassiker in ihrem Segment sind die Hard Rocker von AC/DC - und das seit fast 50 Jahren. Als sich ihre Karriere nach lichten Höhenflügen Ende der 80er-Jahre erstmals dem Boden näherte, experimentierten die kongenialen Young-Brüder Angus und Malcolm ein paar Monate lang am Grundriff zum Hit „Thunderstruck“. Der klang schon in seiner Grundkomposition klassisch und bescherte den Australiern einen zweiten Frühling. Geübte Pianisten kreierten aus Beethovens 5. Sinfonie und „Thunderstruck“ diverse Mashups, die allesamt ins Schwarze treffen. Außerdem verstarb Ludwig van auch während eines Gewitters...

Caterina Valente
Italiens Multitalent Caterina Valente prägte in den 50er-Jahren die Musik- und Filmwelt. 1959 verzauberte sie mit Bruder Silvio Francesco und dem Song „Rote Rosen werden blüh’n“ ihre Fans. Den feurigen Cha-Cha-Cha-Rhythmus hat sie freilich aus Beethovens „Für Elise“ entliehen.

Billy Joel
Billy Joel hat nicht nur sein geliebtes „Vienna“ besungen, sondern auch Ludwig van Beethoven tief in sein kreatives Herz gelassen. Der erfolgreiche „Piano Man“ ist mit der Musik des Komponisten aufgewachsen und spielt zahlreiche Stücke auswendig aus dem Effeff. Takte aus Beethovens „Pathétique“ hat er für seinen Song „This Night“ verwendet - als huldvollste Ehrerbietung.

Muse
Keine moderne Rockband ist so stark von den Klassikern beeinflusst wie Muse. Matt Bellamy und Co. überlegen sich immer wieder aufs Neue, wie man das Zeitlose der großen Idole in die Gegenwart transferieren kann. Im epischen Song „Exogenesis Symphony“ dreht der Frontmann die Akkorde der „Mondscheinsonate“ aus dem Moll ins Dur - und erfindet sie ein Stück weit neu.

Miguel Ríos
Miguel Ríos hatte nur einen Hit, aber der hatte es in sich. „A Song Of Joy“ wurde dem spanischen Interpreten zum 200. Geburtstag Beethovens vorgelegt - die „Ode an die Freude“ vermischt mit einem „Happy Sound“ à la James Last. Rund vier Millionen verkaufte Exemplare!

Chuck Berry
Die 1956 von Rock‘n‘Roller Chuck Berry geschriebene Single „Roll Over Beethoven“ war so etwas wie der Urknall für den Komponisten in der modernen Popkultur. Von Eltern gefürchtet, von Kids geliebt, von den Beatles gecovert. Ein Jahrhundertsong.

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