Raps identifiziert

Durchbruch im Kampf gegen Gentechnik-Schwindel

Wissenschaft
07.09.2020 19:11

Weltweiter Durchbruch im Kampf gegen Gentechnik-Schwindel! Erstmals ist es Forschern gelungen, Raps zu identifizieren, der unbemerkt mit einem neuen Verfahren manipuliert wurde. Das Umweltbundesamt in Wien bewertet die Studie positiv.

Möglich gemacht haben das „Open-Source“-Nachweisverfahren ein Team von NGOs und „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnungsverbänden aus Europa, Neuseeland und den USA - darunter auch der österreichische Einzelhändler Spar. Am Montag wurde die erste Nachweismethode für die erste kommerziell genutzte Pflanze vorgestellt, die mittels Genomeditierung hergestellt wurde: SU Canola, eine herbizid-tolerante Rapssorte der US-Firma Cibus.

„Behauptungen der Gentechnik-Industrie widerlegt“
Laut Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind damit auch „Behauptungen der Gentechnik-Industrie und einiger europäischer Behörden“ widerlegt, dass mit neuer Gentechnik veränderte Nutzpflanzen nicht von natürlich gezüchteten Pflanzen unterscheidbar wären - womit das EU-Gentechnikrecht auch nicht auf solche Pflanzen angewandt werden könne, wie Hersteller argumentieren. Greenpeace und die ARGE Gentechnik-frei forderten in einer Aussendung am Montag daher die österreichische Bundesregierung dazu auf, das neue Open-Source-Nachweisverfahren unverzüglich in der Lebensmittelkontrolle einzusetzen, um eine illegale Kontamination von Importen mit neuen Gentechnik-Pflanzen zu verhindern.

Lieferketten von Gentechnik-Pflanzen freihalten
Das Nachweisverfahren erlaube es in Zukunft Imkern, Landwirten, Züchtern bis hin zur Futter- und Lebensmittelwirtschaft Lieferketten von Organismen freizuhalten, die aufgrund der Methoden der neuen Gentechnik erst existieren. Florian Faber, Geschäftsführer der ARGE Gentechnik-frei, kündigte an, die neue Nachweismethode in den Kontrollprogrammen zu integrieren und den Einsatz für „Ohne Gentechnik“-Kontrollen auf allen Ebenen zu empfehlen - etwa durch Behörden oder zur unternehmensinternen Qualitätssicherung.

Die Methode zum Nachweis des Raps wurde in der Fachzeitschrift „Foods“ publiziert. Sie betrifft in Nordamerika angebaute Nutzpflanzen, die in der Europäischen Union keine Zulassung haben. Damit wäre aktuell eine Einfuhr illegal. Das Verfahren wurde laut Greenpeace bereits durch das Umweltbundesamt validiert, erfüllt alle EU-Kriterien bezüglich Nachweismethoden für gentechnisch veränderte Organismen und kann daher ab sofort eingesetzt werden, stellte die NGO fest.

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