Gefährliche Minen

Chinas Bergwerk-Chefs müssen selbst unter Tage

Ausland
23.09.2010 10:35
China will die Chefs seiner Kohleminen künftig täglich unter Tage sehen und verschärft erneut die Sicherheitsvorschriften für die als tödlich geltenden Bergwerke. Die Manager wollten die ursprünglich bereits im Sommer erlassenen Regeln umgehen, indem sie erfundene Assistenten zur Arbeit unter Tage schicken.

Die Regierung hatte die neuen Vorschriften im Sommer erlassen, um die Sicherheit in den Bergwerken zu erhöhen. Noch vor Inkrafttreten der Bestimmung mit 7. Oktober wurde nun eine Verschärfung nötig. 

Die Arbeitsschutzbehörde reagierte mit ihrer Ankündigung auf Berichte, dass Bergbaumanager in der südchinesischen Provinz Guangxi die Regelung umgehen wollten, indem sie Mitarbeiter zu Assistenten beförderten. Diese sollten dann anstelle des leitenden Personals unter Tage arbeiten. 

"Um Unfälle zu vermeiden, müssen die Leiter der Minen selbst mit ihren Arbeitern unter Tage fahren und mögliche Sicherheitsprobleme lösen", sagte der Behördensprecher. "Die Assistenten können nicht als Minenleiter gezählt werden, damit ist das Management sowie der Chefingenieur und sein Stellvertreter gemeint."

Jährlich Tausende Tote in chinesischen Minen
Die Bergwerke in der Volksrepublik gelten als die gefährlichsten der Welt. Vor allem kleinere Zechen halten sich aus Kostengründen häufig nicht an die Sicherheitsvorschriften. Im vergangenen Jahr starben in chinesischen Kohlebergwerken nach offiziellen Angaben mehr als 2.600 Menschen. Die tatsächlichen Zahlen dürften allerdings noch deutlich höher liegen. Wenn die Manager der Kohleminen der Vorschrift zur Arbeit unter Tage nun nicht nachkommen, drohen ihnen hohe Geldstrafen. China deckt mehr als zwei Drittel seines Energiebedarfs durch Kohle.

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