"Bauer sucht Frau"

Hübscher Hermann: “Habe nie Illegale bei mir beschäftigt”

Österreich
20.09.2010 17:29
Auf dem Apfelhof der Familie F. herrscht der Ausnahmezustand. Wie berichtet, soll der „schöne Hermann“ aus der ATV-Show „Bauer sucht Frau“ einen schwer verletzten illegalen Bauarbeiter außer Landes gekarrt haben. Zur „Krone“ sagt er jetzt äußerst emotional: „Das ist eine Lüge! Das hab ich doch nicht nötig.“

Dramatik pur auf dem Kukmirner Apfelhof im Burgenland, zwischen Uhudlerwein und Zwetschkenbrand kochen die Emotionen über. „Ich beschäftige keine illegalen Arbeiter. Sehen Sie sich doch um, ich hab das nicht nötig“, sagt der TV-Landwirt wütend. Und schön ist es hier wirklich, eine Erholungsinsel mit Alpenpanorama.

Weniger schön ist, was sich hier am Sonntag, dem 5. September, zugetragen haben soll. Eine „ausgeborgte“ Straßenwalze kippte auf einen rumänischen Gastarbeiter, der nicht angemeldet gewesen sein soll. Statt sofort die Rettung zu holen (zwei Spitäler sind in der Nähe), soll der „Bauer sucht Frau“-Star den schwer Verwundeten mit dem Auto nach Ungarn gekarrt haben. Opfer Claudiu H. klagt an: „Ich habe wahnsinnige Schmerzen.“ Auch die Polizei soll schon vor dem Vorfall auf den „Alpen-Playboy“ aufmerksam geworden sein. Grund: illegale Beschäftigung. 

Bis zu sechs Monate Haft drohen
„Wegen unterlassener Hilfeleistung könnten theoretisch bis zu sechs Monate Haft oder 360 Tagessätze drohen“, erklärt Top-Anwalt Werner Tomanek. Essenziell sei, ob der Don Juan mit den reifen Früchten nicht doch ein Spital in der Nähe hätte ansteuern können und sollen.

Wie es jetzt um die TV-Karriere des 42-Jährigen bestellt ist, steht in den Sternen. ATV will vorerst abwarten. Eine Sprecherin des Senders: „Wir stehen mit ihm jedoch in Kontakt.“ Die Fans sind enttäuscht. Einer von ihnen: „Ein charakterlicher Super-GAU.“

Opfer kann sich das Spital nicht leisten

Das Opfer selbst, der rumänische Familienvater Claudiu H., ist nicht gut zu sprechen auf seinen Ex-Chef. „Ich habe mehrere Knochenbrüche und kann mir den Spitalsaufenthalt nicht leisten“, erklärt er der „Krone“. „7.000 Euro kostet das bereits.“ Zum Auskurieren geht es jetzt nach Rumänien. Wieder mit dem Auto.

von Michael Pommer und Karl Grammer, Kronen Zeitung

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