Prozess in Linz

„Drogen-Selbstabholsystem“ aus dem Kellerspind

Oberösterreich
26.07.2020 09:00
Innovationsgeist kann man dem Mann nicht absprechen: Ein 52-jähriger Linzer soll Großabnehmer mit 90 Kilo Cannabiskraut beliefert haben. Mit Kellerspinden soll er dazu ein „Selbstabholsystem“ eingerichtet haben. Am 29. Juli muss sich der nur teilweise geständige Drogenhändler in Linz vor Gericht verantworten.

Die Drogengeschäfte des Tontechnikers und Bandbetreuers liefen lange reibungslos. Mit den Kellerspinden konnte der Drogenhändler das Risiko minimieren. Angeklagt ist ein Tatzeitraum von Dezember 2014 bis Dezember 2019. Im Oktober 2018 soll der Linzer die Kellerräume angemietet haben, wo er seine Geschäfte mit Großabnehmern abwickelte.

Großabnehmer hatten eigenen Schlüssel
Dort hat er mehrere Spinde aufgestellt, die er regelmäßig mit bis zu zwei Kilo Cannabiskraut befüllt haben soll. Zwei Großabnehmer hatten eigene Schlüssel für „ihre“ Spinde. Nach der Entnahme des Suchtgiftes sollen sie Kuverts mit Geld hinterlegt haben. In der Anklage geht es um 90 Kilo Cannabiskraut, 1,3 Kilo Cannabisharz und Kokain.

Hausdurchsuchung
Im eigenen Spind des 52-Jährigen wurden bei einer Hausdurchsuchung im Dezember 2019 dann 2,9 Kilo Cannabiskraut und 927,4 Gramm Kokain gefunden.

Teilweise geständig
Der Linzer ist nur zum Verkauf von maximal 23,5 Kilo Cannabiskraut geständig. Bei einer Verurteilung nach dem für zwei Tage anberaumten Prozess drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft. Und die Abschöpfung seiner Gewinne durch den Staat. In seiner Wohnung wurden dafür bereits 219 Silbermünzen „Wiener Philharmoniker“ sichergestellt.

Claudia Tröster, Kronen Zeitung

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