Tierhasser gefährden mit illegalen Giftaktionen das landesweite Artenschutzprojekt für den Rotmilan. In den letzten Wochen wurden in Oberösterreich fünf Rotmilane unter teils mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Für zwei Greifvögel ist eine Vergiftung mit dem verbotenen Pflanzenschutzmittel Carbofuran belegt. Die Suche nach dem Täter führt zum Schulterschluss von BirdLife, Landesjagdverband und OÖ Naturschutz.
„Seit 2017 zählen wir insgesamt elf Rotmilane, die eines unnatürlichen Todes gestorben sind, die erhebliche Dunkelziffer nicht eingerechnet!“, schlägt Hans Uhl, Ornithologe von BirdLife Österreich Alarm. Bei einem Brutbestand von 25 Paaren ist diese hohe Rate bestandsgefährdend.
Weitere Giftanschläge
Besonders dreist gingen Täter in Meggenhofen vor. Obwohl nach dem Fund eines vergifteten Rotmilan bereits 2019 das Umweltkriminalamt eingeschaltet wurden, setzten sie ihre Angriffe fort, denen neuerlich einer der seltenen Greifvögel, aber auch ein Hund zum Opfer fielen. Der Vierbeiner konnte in letzter Minute gerettet werden. Weitere Giftanschläge gab es in Weilbach, Auerbach und Strohheim. Befunde der in den letzten Wochen in geborgenen, toten Vögel in Utzenaich und Schallerbach stehen aus.
„Vermuten, dass es sich um Tierhasser handelt“
„Wir vermuten, dass es sich um einen Tierhasser handelt. Unsere Jäger schauen daher, ob sie ausgelegte Giftköder finden. Es betrifft ja auch unser Wild und unsere Jagdhunde“, sagt Christopher Böck, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes. Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner ergänzt: „Wir haben lange keine Giftleger in Oberösterreich gehabt. Das jetzt verstärkt Fälle auftreten, erschüttert mich und bestärkt mich entschieden dagegen aufzutreten. Sollte sich herausstellen, dass hier Jäger am Werk sind, darf es kein Pardon bei der Bestrafung geben!“
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