Politik Inoffiziell

Frevelhaft! 608 Attacken auf steirische Kirchen

Steiermark
02.05.2020 06:00

„Krone“ kennt brisante Kriminalstatistik ++ Vandalenakte und Diebstähle nehmen zu ++  „Sag niemals nie“ zu Regierungsumbildung ++ Maskenpflicht auch in Landhaus und Burg

Im Dezember 2019 hatte die „Steirerkrone“ eine frevelhafte Tat mitten in der Adventzeit aufgedeckt: Ein psychisch Kranker schändete die Grazer Kirche St. Andrä, riss das Kruzifix aus dem Altar und schleuderte es in den Mühlgang. Unsere Story nahm der freiheitliche Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer zum Anlass, um „Attacken gegen Kirchen, Kapellen und christliche Symbole“ abzufragen. Die Anfragebeantwortung durch Innenminister Karl Nehammer hat es in sich: In den Jahren 2015 bis 2019 wurden österreichweit 4657 Straftaten gegen religiöse Gebäude verübt!

In der Steiermark kamen 608 Fälle zur Anzeige: Sie reichten von schwerer Sachbeschädigung bis zu gewerbsmäßigem Diebstahl im Rahmen einer kriminellen Vereinigung; 216 Täter wurden überführt. Bundesweit gab es 1647 Festnahmen. „56 Prozent aller gegen religiöse Gebäude gerichtete Attacken wurden von Zuwanderern begangen. Der Schaden beläuft sich gesamt auf über eine Million Euro“, schlägt Amesbauer Alarm. Es sei erschreckend, wie rücksichtslos steirische Kirchen und Kapellen ausgeraubt und beschädigt werden. „Die Justiz muss hier mit voller Härte durchgreifen“, so der Freiheitliche.

Abgerechnet wird zum Schluss, heißt ein altes Sprichwort. Übersetzt auf die Landespolitik bedeutet es: Ist die Corona-Krise vorbei, gibt’s Haltungsnoten für die acht Regierer. Dann dürfen sich zumindest zwei Landesrätinnen keine großen Lobeshymnen erwarten.

Innerparteilich zunehmend in die Kritik gerät SPÖ-Ressortchefin Ursula Lackner (Umwelt-, Klimaschutz). Hatte sie schon als Landesrätin für Bildung kaum Akzente gesetzt, scheint sie mittlerweile fast in der Versenkung verschwunden zu sein. An der Gerüchtebörse wird sie als Ablösekandidatin Nummer eins gehandelt, sollte Parteichef Anton Lang eine Umbildung seines Teams planen. Dass diese tatsächlich kommt, quittiert Lang gegenüber der „Steirerkrone“ übrigens mit einem vielsagenden „Sag niemals nie!“

Doch wer würde ihr nachfolgen? Anbieten würden sich SPÖ-„Rebell“ Max Lercher und Klubobmann Hannes Schwarz. Dass Ex-Minister Jörg Leichtfried wieder in die Steiermark zurückkehren würde, das gilt als unwahrscheinlich.

Auch bei den Landesschwarzen wird gemurrt - aktuell über die Performance von Juliane Bogner-Strauß. Die Landesrätin für Bildung hatte zuletzt mit einem missglückten Elternbrief zur Kindergarten-Öffnung von sich reden gemacht. Abgesehen von elf (!) Fehlern war er ziemlich inhaltslos und verwirrend. Wenig berauschend ist auch ihr Agieren im Bereich Pflegeheime, in denen es zahlreiche Corona-Infektionen gab. Sollte es je ein Duell zwischen ihr und Christopher Drexler um die Nachfolge von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gegeben haben, so ist dieses wohl bereits entschieden.

Apropos Lackner und Bogner-Strauß: Wie ihre Regierungskollegen sind sie aktuell nur mit Corona-Maske unterwegs. Für die „Krone“ haben unsere Spitzenpolitiker den Mundschutz abgelegt und erzählt, wann sie sich einmal so richtig die Zunge verbrannt haben. „Ich habe einst den damaligen Landeshauptmann mit dem faulen Willi aus der Biene Maja verglichen - kurz später stand die Reformpartnerschaft“, erinnert sich etwa Christopher Drexler an einen Clinch mit Franz Voves.

Pragmatisch sieht’s Agrarlandesrat Hans Seitinger. „Für einen Politiker ist es besser, sich hin und wieder die Zunge zu verbrennen, als ständig allen nach dem Mund zu reden.“ Soziallandesrätin Doris Kampus bleibt ihrer Linie treu: „Wenn es um soziale Anliegen geht, ist es für mich wichtig, den Mund aufzumachen.“

Parteigenossin Ursula Lackner erinnert sich an die Anfänge ihrer Laufbahn zurück: „Ich habe damals darauf gedrängt, dass bei Sitzungen nicht mehr geraucht wird - damit hab’ ich mir nur wenig Freunde gemacht.“ Privater wird’s bei Juliane Bogner-Strauß: „Ich war bei einer Oldtimerrallye die Co-Pilotin meines Mannes und hab’ den falschen Weg angesagt - er meint noch immer, dass uns das den Sieg gekostet hat.“

Ein nahezu reines Gewissen hat hingegen Barbara Eibinger-Miedl: „Bei Gefechten mit meinem Bruder in unserer Jugend fielen vielleicht ein paar Wörter, die ich heute nicht mehr sagen würde.“ Finanzreferent Anton Lang versprach einst, im Doppelbudget 2021/22 ohne neue Schulden auszukommen - „durch Corona musste ich das leider revidieren“.

Partout kein Geheimnis wollte Hermann Schützenhöfer verraten: „Im Nachhinein sind wir immer alle schlauer. Gerade in der Corona-Krise gibt es einige, die alles besser wissen und das auch lautstark kundtun.“

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