01.05.2020 16:30 |

„Frist bis 20. Mai“

Ryanair streicht Jobs & droht Laudamotion mit Ende

Die durch die Corona-Pandemie verursachte Krise der Luftfahrtbranche führt nun auch bei der irischen Billigfluglinie Ryanair zu einem massiven Stellenabbau: Bis zu 3000 der weltweit 18.000 Stellen sollten in Kürze gestrichen werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Weiters hat Ryanair-Chef Michael O‘Leary der österreichischen Tochter Laudamotion mit der Schließung gedroht, sollte die Belegschaft nicht zu Lohnkürzungen und neuen Arbeitsverträgen bereit sein. Laudamotion-Jets würden dann mit Ryanair-Flugzeugen ersetzt. „Wir haben eine Frist bis zum 20. Mai gesetzt“, sagte O‘Leary.

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Seit Wochen müssen zahlreiche Mitarbeiter der heimischen Ryanair-Tochter um ihre Jobs zittern. Einer Massenkündigung bei Laudamotion erteilte das Arbeitsmarktservice erst Anfang April eine Absage.

Ryanair-Chef: Comeback „größer und angriffslustiger, als Lauda jemals war“
Sollten sich die Angestellten weigern, würde die Laudamotion-Basis in Wien geschlossen. „Wenn wir Lauda schließen, kommt sie als Ryanair zurück: größer und angriffslustiger, als Lauda jemals war“, sagte O‘Leary im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.

Lohnkürzungen bis zu 20 Prozent drohen
Ryanair werde in Kürze die Gewerkschaften über sein Restrukturierungs- und Stellenstreich-Programm informieren, teilte das in Dublin ansässige Unternehmen mit. Der Abbau von 15 Prozent der Stellen, der im Juli beginnen solle, sei „eine direkte Folge der beispiellosen Covid-19-Krise“. Ins Auge gefasst werden den Angaben zufolge außer der Streichung von bis zu 3000 Stellen bei Piloten und Kabinenpersonal auch unbezahlter Urlaub, Lohnkürzungen bis zu 20 Prozent sowie die Schließung einiger Standorte in Europa. Auch die Bestellung neuer Maschinen komme auf den Prüfstand.

„Die Lage ist düster“
Die Fluggesellschaft rechnet damit, dass im April, Mai und Juni nur ein Prozent ihrer geplanten Flüge tatsächlich stattfindet. Die Kundennachfrage werde sich voraussichtlich erst im Sommer 2022 erholen. „Die Lage ist düster“, sagte O‘Leary dem Sender Bloomberg TV. Sein Unternehmen werde heuer voraussichtlich weniger als 100 Millionen Passagiere statt wie geplant 154 Millionen Passagiere befördern. Er erwarte, dass die Regierungen in Europa ab Juli wieder einen normalen Flugbetrieb zulassen. Der Konzernchef will nach eigenen Angaben bis März 2021 auf 50 Prozent seines Gehalts verzichten.

Dem Sender BBC sagte O‘Leary, der geplante Stellenabbau sei „das Minimum, das wir brauchen, um die kommenden zwölf Monate zu überleben“. Wenn nicht bald ein Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus gefunden werde und die Nachfrage nach Flügen wieder zunehme, sei Ryanair voraussichtlich zu weiteren Stellenstreichungen gezwungen.

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