Zweites Mal Quarantäne

Probe ging verloren: Wienerin erlebt Test-Albtraum

Wien
11.04.2020 06:01

18 Tage nach der Testung ist das Ergebnis von Risikopatientin Simone Weingand aus Wien nirgends auffindbar. Das Protokoll einer Odyssee ...

Testen, testen, testen, predigen Regierende. Die Kapazitäten seien vorhanden. Doch was eine alleinerziehende Risikopatientin und ihre zwölfjährige Tochter erleben, ist ein Albtraum: Am 13. März kehrt die Tochter vom Schulskikurs aus Salzburg zurück. Eine Woche später sitzen beide mit grippeähnlichen Symptomen daheim.

Die Diagnose bei 1450 fällt eindeutig aus: Beide brauchen einen Corona-Test. Der Ärztefunkdienst kommt am 24. März. Doch getestet werde nur eine Person pro Haushalt, heißt es nun. Simone Weingand versteht die Welt nicht mehr. Nur sie wird überprüft, beide werden unter Quarantäne gesetzt.

Probe ging einfach verloren!
Nach 14 Tagen ist am 7. April noch immer kein Ergebnis da. Das Bezirksgesundheitsamt verweist auf den Ärztefunkdienst. Der sagt, Weingand solle im Labor anrufen. Im Labor teilt man mit, es gebe keine Probe von ihr. Am Ende soll sie im Bürgermeisterbüro anrufen. Erst nach „Krone“-Recherchen im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker stellt sich heraus, dass die Probe vom Ärztefunkdienst verloren gegangen ist.

Erneut 14 Tage unter Quarantäne
Ein Einzelfall, heißt es. Alle Seiten bemühen sich um Schadensbegrenzung, doch der Albtraum geht weiter. Am 9. April erhalten endlich beide einen Test. Doch inzwischen bräuchten sie eher einen Antikörpertest, wird erwähnt. Beide werden erneut 14 Tage unter Quarantäne gesetzt. Die Zwölfjährige weint. Die Mama ist mehrfach vorerkrankt. Falls das Ergebnis negativ ausfällt, weiß sie nicht, ob sie oder ihre Tochter jetzt Antikörper haben oder doch nie Corona hatten.

Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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