Gasschicht ausgedünnt

Ozonloch über der Arktis hält sich hartnäckig

Wissenschaft
08.04.2020 12:28

Ein ungewöhnlich großes Ozonloch hält sich seit Wochen über der Arktis. In einer Höhe von rund 18 Kilometern ist dort die Ozonschicht zu einem großen Teil abgebaut. Schon im März hatten Wissenschaftler auf den ungewöhnlich starken Ozonabbau hingewiesen - krone.at berichtete. Die Animation (siehe oben) zeigt die Ozonwerte (das Loch ist dunkelblau bis violett dargestellt) über dem Nordpol, die zwischen 9. März und 1. April vom ESA-Satelliten „Sentinel 5P“ erhoben und zur Erde gefunkt wurden.

Schon früher hatten Wissenschaftler gelegentlich kleine Ozonlöcher über dem Nordpol beobachtet, aber nie in diesem Ausmaß. Bilder des Copernicus Atmosphere Monitoring Service zeigten auch am Montag noch eine teilweise stark ausgedünnte Ozonschicht über der Arktis.

Ozonschicht schützt uns vor UV-Strahlung
Die Ozonschicht, eine natürliche Gasschicht, breitet sich wie ein Schutzmantel über uns aus und absorbiert einen Großteil der schädlichen UV-Strahlung der Sonne. Wenn sie jedoch so dünn wird, dass sie den Normalwert um etwa ein Drittel unterschreitet, dann spricht man von einem sogenannten Ozonloch.

Jetzt sei der kritische Ozonwert von 220 Dobson-Einheiten unterschritten worden. Normalerweise komme das in der Polregion nur im Frühling in der Antarktis (Südpol) vor, nicht aber in der Arktis auf der Nordhalbkugel, berichteten Atmosphärenforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Forscher gehen davon aus, dass sich das Ozonloch bald wieder schließt. „Unsere Vorhersage geht von nun steigenden Temperaturen im Polarwirbel aus, damit wird sich der Abbau des Ozons verlangsamen und schließlich ganz aufhören“, sagt Vincent-Henri Peuch, Direktor der Abteilung Atmosphären-Monitoring bei der europäischen Weltraumorganisation ESA.

Ozonloch über Antarktis führte zu FCKW-Verbot
Das Ozonloch über der Antarktis war 1985 entdeckt worden und hatte zum schrittweisen Verbot der FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) geführt. Seitdem schließt sich das Loch langsam. Das Ozonloch im Herbst 2019 (Bild oben) zählte zu den kleinsten in den vergangenen 35 Jahren.

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