Gefängnisse erreicht

Coronavirus: Häftling und Wachebeamter infiziert

Tirol
25.03.2020 15:40

In Tirol ist ein Neuzugang in der Justizanstalt Innsbruck positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Häftling hatte sich zuvor im Gebiet Ischgl aufgehalten. Entsprechend der in den Justizanstalten vorgesehenen Maßnahmen war die Person 14 Tage isoliert. Zudem wurde ein Mitarbeiter der Justizanstalt Garsten (OÖ) positiv getestet.

In der Justizanstalt Innsbruck war der Mann - in Umsetzung von Sicherheitsvorkehrungen, die vom Justizministerium bzw. der Generaldirektion für den Strafvollzug getroffen wurden - in den ersten 14 Tagen auf einer eigens geschaffenen, vom restlichen Bereich abgegrenzten Zugangsabteilung untergebracht. Er sei somit von Mitgefangenen separiert gewesen, so Christina Ratz, Sprecherin des Justizministeriums. Der infizierte Häftling zeige keinerlei Symptome und befände sich in „gutem“ Zustand. Er bleibe daher vorerst in einer Einzelzelle in der Isolierabteilung.

„Die erkrankte Person hatte nur mit geschützten Mitarbeitern der Justizwache Kontakt“, betonte Ratz. So habe man eine Weiterverbreitung des Coronavirus verhindern können. Aktuell lägen keine Hinweise auf eine Infektion von anderen Insassen oder Wachpersonal vor. 

Auch Justizwachebeamter positiv getestet
Dessen ungeachtet gibt es auch bei der Justizwache eine erste Infektion mit dem Coronavirus und zusätzlich einen Verdachtsfall. Ein Mitarbeiter der Justizanstalt Garsten in Oberösterreich wurde positiv getestet, bestätigte Ratz: „Nach dem aktuellen Wissensstand hatte der Beamte in den Tagen davor keinen unmittelbaren Kontakt zu Insassen.“ Insgesamt 19 Bedienstete wurden getestet. „Die bisherigen Testergebnisse sind alle negativ und die Beamten bereits wieder im Dienst.“ Bei einigen Beamten stünde das Testergebnis noch aus. Als Reaktion auf die Erkrankung eines Beamten wird der Dienstbetrieb in der JA Garsten mittlerweile in strikt getrennten Schichten geführt.

Verdachtsfall in Graz
Ein Verdachtsfall wurde zudem aus der JA Graz gemeldet, wo sich eine Beamtin in Quarantäne befindet, nachdem bei ihr Symptome auftraten, die eine Covid-19-Erkrankung nahelegten. Sie hatte sich zuletzt drei Tage vor den ersten Symptomen im Dienst befunden. „Alle Bediensteten, mit denen die Frau Kontakt hatte, werden getestet“, kündigte Ratz an.

„Intensiv vorbereitet“
„Die Justizanstalten haben sich seit Ende Februar intensiv auf die Corona-Epidemie vorbereitet“, verwies Ratz auf umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, die im Strafvollzug zum Schutz von Insassen und des Wachpersonals getroffen wurden. Damit habe man SARS-CoV-2 „bisher weitestgehend aus den Justizanstalten heraushalten können“. Die Einschränkungen - Besuchsverbote für Häftlinge, gestrichene Aus- und Freigänge, Gesundheitschecks, Zugangsabteilungen als Isolierabteilungen, Vorbereitung von Quarantänestationen - würden laut Ratz bei den Betroffenen auf Verständnis stoßen.

Immer mehr brisante Details um Ischgl
Der in der Haftanstalt Innsbruck positiv Getestete hatte sich zuvor in der Ortschaft Ischgl aufgehalten. Die brisanten Details, die rund um den dortigen Coronavirus-Herd ans Licht kommen, reißen auch weiterhin nicht nicht ab. Am 7. März wurden Ärzte von der Landessanitätsdirektion in das Ski-Mekka entsandt, um Corona-Abstriche durchzuführen. „Wir durften nur von den Behörden definierte Personen testen“, sagt ein Arzt im „Krone“-Gespräch.

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