Was nun zu tun ist...

Corona-Krise lässt Reiseträume platzen

Tirol
21.03.2020 07:54

Tausende Tiroler haben für den Frühling die erste größere Reise gebucht. Was nun zu tun ist - die „Krone“ hat bei Experten nachgefragt.

Vom Wohnzimmer in die Küche und zurück - so schauen derzeit die Tagesausflüge der Tiroler aus. Die Welt endet am Balkon oder im Garten. Die erste Frühlingsreise nach Italien ist längst abgesagt. Und auch für den Osterurlaub schaut es seit der gestrigen Quarantäne-Verlängerung bis 13. April düster aus.

Reisen werden abgesagt
AK-Reiserechtsexperte Christian Schuster-Wolf muss dieser Tage viele Anfragen dazu beantworten: „Einige, aber lange nicht alle Veranstalter haben für Reisen rund um Ostern bereits Stornos oder Umbuchungen angeboten und aktuell vielfach von sich aus abgesagt.“ Seit Freitag ist jedoch klar, dass das Reisen in den Osterferien für die Tiroler ausfällt.

Unsicherheiten auch nach Ostern
Und selbst wenn ab Mitte April wieder etwas Normalität einkehrt, bleiben viele Unsicherheiten. Schuster-Wolf weist auf das wohl auch noch nach den rigorosen Reisebeschränkungen „erhebliche“ Risiko einer Corona-Erkrankung hin oder eine mögliche Kasernierung in Quarantäne: „Pauschalreiseveranstalter müssten nämlich nur für drei zusätzliche Übernachtungen aufkommen, nicht für mehr und auch nicht für medizinische Versorgung.“

Grundsätzlich gelte, dass man mit einer Pauschalreise meistens besser dran sei als mit Einzelbuchungen: „Hotel, Flug und andere Leistungen gelten als Einheit. Man hat nur mit einem Vertragspartner zu tun, Rechtsstreitigkeiten kann man in Österreich austragen.“

Jetzt stornieren oder doch noch abwarten?
Viele Tiroler fragen sich, ob sie jetzt auch gebuchte Reisen stornieren sollen, die vom Veranstalter noch gar nicht abgesagt wurden. Ein schwieriges Thema, sagt der Experte: „Wer nicht abwarten will und sofort Planungssicherheit braucht, kann Reisen mit Antritt ab dem späten Frühling oder frühen Sommer jetzt mit geringen Gebühren stornieren.“ Allerdings seien diese dann fix zu zahlen, auch wenn der Veranstalter die Reise zu einem späteren Zeitpunkt absagt. Schuster-Wolf rät, Kontakt mit dem Veranstalter oder Reisebüro aufzunehmen, um eine kulante Lösung zu verhandeln.

„Tiroler Reisebüros sind um Lösungen bemüht“
Ein Rat, den auch Andreas Kröll, stellvertretender Fachgruppen-Obmann der Tiroler Reisebürobetreiber, bekräftigt: „Wir alle sind bemüht, für unsere Kunden die bestmögliche Lösung zu finden. Wer bei einem heimischen Anbieter gebucht hat, den schützt auch das österreichische Recht.“ Der Chef von Christophorus-Reisen mit mehr als 100 Mitarbeitern und neun Standorten hat in den vergangenen Tagen Hunderte Reisen rückabgewickelt. Was ihm Sorge bereitet: Dass ein Run auf Stornos die gesamte Branche ins Wanken bringt.

Und was rät Schuster-Wolf jenen, die jetzt einen Lichtblick brauchen und eine Sommerreise buchen wollen? „Die Stornobedingungen genau studieren. Viele Veranstalter bieten bereits extra Storno-Optionen, sollte die Corona-Krise länger dauern.“

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