Chemiker überzeugt:

„Schulräumung in Wörgl wohl wegen Pfefferspray“

Tirol
14.03.2020 08:30

Die Ursache für den Großeinsatz vergangenen Montag in einer Schule in Wörgl dürfte dank eines Selbstversuches des Tiroler Landesfeuerwehr-Chemikers gelöst sein. „Da wir alle gefährlichen Stoffe ausschließen können, bleibt nur mehr Reizgas als Auslöser für Husten und Schwindel übrig“, ist Manfred Holzer überzeugt.

Plötzlicher Reizhusten und viel Aufregung: In der Fachschule für wirtschaftliche Berufe in Wörgl klagten am Montagvormittag mehrere Schüler über Schwindel und Reizungen der Atemwege. Direktorin Helga Dobler-Fuchs veranlasste sofort die Evakuierung des Gebäudes. Insgesamt mussten 39 Schüler zur Abklärung in die umliegenden Spitäler gebracht werden. Schwer verletzt war aber zum Glück niemand.

Gefährliche Stoffe konnte man sofort ausschließen
Mit Spezialmessgeräten rückte die Feuerwehr aus, konnte aber trotz intensiver Untersuchungen den Auslöser für den Husten und Schwindel nicht finden. „Wir haben aber umgehend alle gefährlichen Stoffe wie Ammoniak oder Chlor ausschließen können“, schildert Tirols Landesfeuerwehr-Chemiker Manfred Holzer, der mit einem interessanten Selbstversuch der Sache auf den Grund gegangen ist. „Ich habe in einem Container Pfefferspray versprüht“, erklärt der Experte im Gespräch mit der „Krone“.

Nach einer Minute sei das Reizgas deutlich nachweisbar gewesen. „Doch nach 15 Minuten hat sich das Ganze wieder stark verflüchtigt und der Nachweis mit den Messgeräten war nur mehr sehr schwierig“, berichtet Holzer. Zudem seien genau die Symptome aufgetreten, die die Schüler verspürt haben.

Sorgloser Bubenstreich möglicher Hintergrund
Der Landesfeuerwehr-Chemiker geht nach seinem Selbstversuch daher ganz stark davon aus, dass Pfefferspray – und damit vermutlich ein unüberlegter Bubenstreich – den Großeinsatz in der Fachschule für wirtschaftliche Berufe in Wörgl ausgelöst hat. Ob man den möglichen Täter noch ausforschen kann, wird sich zeigen.

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