Das Jahr 2019 endete in Sachen Kassenvertragsärzte mit einer weiter auseinanderklaffenden Schere: Bei 256 Ausschreibungen gab es 158 Bewerbungen. Das heißt nicht, dass etwa 100 niedergelassene Ärzte in Oberösterreich fehlen. Aber der „Pool“ an Stellen, die schon gar nicht mehr offensiv ausgeschrieben werden ist offenbar nicht mehr wegzubringen: 15 Allgemeinmediziner, vier Kinderärzte und ein Hautarzt wären da als Interessenten gefragt.
„Nachfolge, derzeit nicht besetzt“
Dazu kommen die Vertragsarztstellen mit dem Vermerk „Nachfolge, derzeit nicht besetzt“, der neben neun der gestern, Dienstag, ausgeschriebenen allgemeinmedizinischen Ordinationen steht. Insgesamt wurden heuer, mit dem aktuellen Schwung, 78 Arztstellen im niedergelassenen Bereich ausgeschrieben, bisher aber nur 25 Bewerber gezählt. Man wird wohl davon ausgehen können, dass sich heuer die Schere ähnlich weit öffnen wird wie 2019.
Mehr in Ambulanzen?
Darauf deuten auch Aussagen aus der neuen Österreichischen Gesundheitskasse hin, wo Generalsekretär Bernhard Wurzer davon ausgeht, dass die Spitalsambulanzen mehr Patienten betreuen sollten und könnten. Das weist Spitalsärztevertreter Harald Mayer, ein Oberösterreicher, zurück: „Die Unterversorgung im niedergelassenen Bereich darf nicht auf dem Rücken der Spitalsärzte ausgetragen werden“, sagt Mayer und fragt: „Woher kommen die zusätzlichen Spitalsärzte?“
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