„Europäische Lösung“

Seehofer offen für Aufnahme von Flüchtlingskindern

Ausland
03.03.2020 19:07

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich für eine „Koalition der Willigen“ in der EU ausgesprochen, um das Problem der Kinder und Jugendlichen in griechischen Flüchtlingslagern zu lösen. Nötig sei eine europäische Lösung für die Minderjährigen unter den in Griechenland festsitzenden Flüchtlingen, sagte Seehofer am Dienstag am Rande einer Sitzung der Unionsfraktion.

Der Minister trifft sich am Mittwochabend mit seinen EU-Kollegen in Brüssel, um über die Lage an der türkisch-griechischen Grenze und in den griechischen Flüchtlingslagern zu beraten. Er werde bei dem Treffen dafür werben, in dieser Frage nicht zu warten, bis alle 27 Staaten mitmachten. Man könne vereinbaren, in welcher Zeit man etwas tun wolle.

5000 Kinder und Jugendliche in griechischen Lagern
Bei den Kindern und Jugendlichen in den Lagern in Griechenland gehe es um eine Gesamtzahl von 5000 Menschen, sagte Seehofer. Unter diesen seien viele Kinder, die krank seien - dieser Teil müsse gesondert betrachtet werden. Es gehe um eine Gesamtlösung, die für eine christliche Volkspartei wie die Union absolut verantwortbar sei. So habe Deutschland in den vergangenen Jahren 400 Menschen aus der Seenotrettung aufgenommen - auch dies habe nicht dazu geführt, dass weitere Flüchtlinge angelockt worden seien.

„Arbeiten bei Seenotrettung gut zusammen“
Man arbeite bei der Seenotrettung etwa mit Frankreich, Italien und Spanien gut zusammen, sagte Seehofer - diese Formation wolle er in erster Linie zusammenhalten. Wenn man erst darauf warte, dass alle 27 Länder mitmachten, werde man nicht weiterkommen. Zugleich sprach sich Seehofer dagegen aus, dass Deutschland gegenüber Griechenland bilateral handle. Dann würden alle anderen 26 EU-Mitgliedsstaaten sagen, Deutschland habe das Problem ausgelöst - nun könne die Bundesrepublik nicht verlangen, dass man jemanden aufnehme.

Mitsotakis an Migranten: „Kommt nicht illegal nach Griechenland“
Griechische Behörden haben nach der türkischen Grenzöffnung für Flüchtlinge nach eigenen Angaben zwischen Samstag und Montag mehr als 24.200 versuchte illegale Grenzübertritte verzeichnet. 182 Menschen wurden demnach festgenommen. Die griechische Regierung sprach von einer „Invasion“. „Wir sind solidarisch, wir haben Hunderttausende beherbergt. Aber unsere Nachricht ist klar: Kommt nicht illegal nach Griechenland, versucht es nicht“, appellierte der Ministerpräsident an die Migranten.

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