Im Bankomat vergessen!

Verloren geglaubtes Geld fand zu Besitzer zurück

Wien
08.02.2020 12:48

Vergessen, verloren oder doch gestohlen? 500 Euro sind einem Wiener Pensionisten jüngst in einem Einkaufszentrum abhandengekommen, nachdem er den Betrag bei einem Geldautomaten von seinem Konto behoben hatte. Die Suche nach dem Geld sollte erfolglos bleiben, der Wiener schrieb die 500 Euro bereits als unwiederbringlich verloren ab - bis sein Telefon am nächsten Tag klingelte ...

„In dieser Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen“, berichtet der Wiener im Gespräch mit krone.at, denn tags zuvor hatte der Mann einen ziemlich großen finanziellen Verlust hinnehmen müssen. „Ich war Mittwochmittag im Einkaufszentrum, habe dort zunächst Bargeld bei einem Automaten abgehoben, die Karte an mich genommen und bin dann noch in mehreren Geschäften gewesen“, schildert der Pensionist. Als er zu Hause war, folgte der Schock: „Das Geld, immerhin 500 Euro, war nicht in meiner Geldbörse.“

Der Verbleib des Geldbetrags - unklar: „Ich konnte nicht mehr sagen, wohin ich das Geld gesteckt hab, ob ich es überhaupt herausgenommen habe, ich es vielleicht auf dem Weg durch die Geschäfte verloren habe oder ob mich jemand womöglich sogar bestohlen hat“, so der 73-Jährige weiter.

„Das hat mir schon wehgetan“
Kurz keimte in dem Mann die Hoffnung auf, dass er das Geld stecken gelassen und es der Automat wieder eingezogen hatte - ein Anruf bei der Hotline seiner Bank brachte rasch Klarheit, und leider auch Ernüchterung. „Die Mitarbeiterin musste leider feststellen, dass das Geld entnommen worden war und nicht vom Automaten eingezogen wurde“, musste der 73-Jährige die bittere Pille schlucken, „500 Euro damit verloren - das hat mir schon wehgetan“, erklärt er.

Als am nächsten Tag das Handy des Mannes klingelte, lag ihm der finanzielle Verlust noch immer im Magen. „Ich hatte das Geld schon abgeschrieben“, gibt der Wiener zu. Doch der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung sollte mit einer großen Überraschung aufwarten. „Am Telefon war eine Bankmitarbeiterin der Filiale Krottenbachstraße, die fragte, ob ich am Mittwoch 500 Euro bei dem Automaten im Einkaufszentrum abgehoben habe. Sie erzählte mir, dass eine Kundin, die sie selbst betreut, mich beim Abheben gesehen hat und auch, dass ich das Geld im Automaten habe stecken lassen“, so der 73-Jährige.

Die Zeugin reagierte sofort und nahm die 500 Euro an sich. Zwar wollte sie den Pensionisten noch erwischen, hatte ihn aber im Einkaufszentrum zu schnell aus den Augen verloren. „Daraufhin hat sie das Geld mitgenommen - und da sie nicht wusste, wie sie weiter vorgehen sollte, ist sie am nächsten Tag in ihre Bankfiliale in die Krottenbachstraße gegangen und hat ihrer Kundenbetreuerin von dem Vorfall berichtet“, so der Wiener. Die Angestellte der Erste Bank nahm sich in der Folge der Sache an, konnte die Kontaktdaten des 73-Jährigen, der selbst Erste-Bank-Kunde ist, herausfinden und den für den Pensionisten erlösenden Anruf tätigen.

Finderlohn „kategorisch abgelehnt“
Bei der ehrlichen Finderin konnte sich der Wiener auch gleich telefonisch bedanken - diese war zum Zeitpunkt des Telefonats noch zufällig in der Filiale. „Ich wollte mich eigentlich erkenntlich zeigen und ihr einen Finderlohn überlassen. So viel Ehrlichkeit sollte ja belohnt werden“, so der Wiener. „Die Dame hat das aber kategorisch abgelehnt. Das Geld anzunehmen, käme für sie gar nicht infrage, hat sie gemeint.“

Auch für die Kundenberaterin der Bank sei es eine „Selbstverständlichkeit gewesen“, bei der Suche nach dem Besitzer des Geldes zu helfen. „Sie hat es gern gemacht, hat sie mir erklärt, als ich am Donnerstagnachmittag in die Filiale gefahren und das Geld abgeholt habe“, so der Wiener. „Zum Dank habe ich ihr Schokolade mitgebracht.“

„Ich bin sehr erleichtert“, freut sich der 73-Jährige - und das von ihm Erlebte zeige, dass es noch hilfsbereite und sehr engagierte Menschen gebe - „die 500 Euro in meiner Geldbörse sind der Beweis dafür“.

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