Billigware am Markt:

„Echtes“ Wiener Schnitzel aus Holland

Salzburg
30.01.2020 07:33
Der Preiskampf am Fleischmarkt wird immer härter: Während die Auflagen für Tierwohl bei uns streng sind, überschwemmt immer mehr Billigfleisch von Brasilien bis Holland unseren Markt. Das nur vermeintlich echte Wiener Schnitzel ist in Wahrheit meist „made in Holland“. Größtes Problem sei ausländische Qualität im Wirtshaus, sagen Produzenten und fordern Kennzeichnung.

Der Preisvergleich spricht Bände: Ein Kilo brasilianisches Filet kostet aktuell im Großhandel 19,90 Euro, österreichische Qualität liegt bei etwa 36 Euro. Vor allem im Gasthaus landet viel zu oft ausländische Billigqualität am Teller, kritisieren Produzenten. Brasilien verkauft aktuell vermehrt Edelteile des Rindes zu Dumpingpreisen in Europa.

„Eine gewaltige Baustelle haben wir beim Kalbfleisch“, so Werner Habermann, Geschäftsführer der Arge Rind. Je nach Rasse kostet ein lebendiges Kalb derzeit 70 bis 400 Euro. Skandal-Preise wie 8 (!) Euro in Deutschland würden aus einer Blauzungen-Region stammen. Der Preis fällt aber auch hierzulande und die Kette vom Schlachter bis zum Teller kostet mehr als früher

„Wir sind gehörig unter Druck“, bestätigt Franz Zehentner von der Erzeugergemeinschaft Salzburger Rind in Maishofen. Größtes Problem sei, dass Konsumenten mehr außer Haus essen. Das Wiener Schnitzel kommt schon lange nicht mehr garantiert aus der Heimat: 70 bis 80 Prozent des Fleisches stammen aus Holland. Produzenten fordern eine Kennzeichnungspflicht.

Alarmierend: Während bei der Erzeugung von einem Kilo Rindfleisch in Österreich rund 14 Kilo CO2 anfallen, sind es am langen Weg aus Brasilien etwa 80 Kilo.

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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