Basketball-Wettbetrug

Ein schwarzer Tag für den steirischen Sport

Steiermark
28.01.2020 18:51

Fünf Basketball-Legionäre von UBSC Graz wurden wegen eines vermutlichen Wettskandals vom Klub angezeigt und festgenommen Die Superliga wird beim Cup-Finale über Konsequenzen beraten Der Verein will mit fünf neuen Legionären die Saison fertigspielen

Riesenskandal in der Basketball-Superliga! Fünf Spieler von UBSC Graz stehen im Visier der Staatsanwaltschaft Graz, wurden im Zuge eines möglichen Wettskandals wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr verhaftet. Es handelt sich um zwei US-Legionäre plus drei Spieler aus Ex-Jugoslawien.

„Finanzieller Schaden nicht abzuschätzen“
Klubchef Michael Fuchs (seit 14 Jahren im Vorstand), der sich sofort von dem Quintett trennte, stellte sich gestern vor einem Gespräch mit der Mannschaft in Graz den Medien: „Ein schlechter Tag für den österreichischen Sport, ein schwarzer Tag für UBSC! Der finanzielle Schaden ist nicht abzuschätzen. Aber der Verein ist in dieser Situation Opfer.“

Auf seltsame Weise verloren
Nach Verdachtsmomenten bei UBSC-Spielen, die auf seltsame Weise verloren wurden, erstattete Fuchs nach Infos aus der Mannschaft nach dem Spiel in Wels am 7. Jänner Anzeige bei der Polizei, wurde aber zu Stillschweigen verpflichtet, um die Ermittlungen nicht zu behindern - bis die Exekutive am Montag zuschlug. Fuchs: „UBSC distanziert sich schärfstens von diesen im Raum stehenden Dingen und wird die Aufklärung maximal unterstützen. Eine 24-Stunden-Überwachung der Spieler ist aber nicht durchführbar.“

„Wir forden lückenlose Aufklärung“
Tomas Kanovsky, seit acht Monaten Geschäftsführer der Superliga: „Ich bin maßlos enttäuscht, dass einige schwarze Schafe unseren tollen Sport missbrauchen.“ Zu etwaigen Konsequenzen sagte er: „Graz, wo wir mit dem Nationalteam am 20. Februar gegen die Ukraine um die EM kämpfen, ist ein wichtiger Standort für uns, und der Verein hat alles richtig gemacht. Wir fordern eine lückenlose Aufklärung, werden die Situation evaluieren und uns beim Cup-Finale am Wochenende in Schwechat in einer Sondersitzung mit allen Klubs beraten.“ Fakt: „Die Liga wird vorerst normal weitergehen.“

Fakt: UBSC will an der Qualifikationsrunde, die für die Grazer am 9. Februar in Traiskirchen beginnt, teilnehmen. Fünf neue Spieler werden bis zum Meldeschluss am 31. Jänner verpflichtet. Fraglich nur, ob die Sponsoren weiter hinter dem Klub stehen.

Auf Niederlage gewettet
Erst am Anfang stehen laut Christian Kroschl von der Staatsanwaltschaft Graz die Ermittlungen in der Causa UBSC Graz. „Schwerer gewerbsmäßiger Betrug“ lautet der Tatverdacht, die Betroffenen sollen mehrere Spiele durch absichtlich schwache Leistungen, spielentscheidende Fehler und vorgetäuschte Verletzungen beeinflusst haben.

Im Hintergrund wurde auf UBSC-Niederlagen mit einer gewissen Punktedifferenz gewettet. Am Montag klickten für fünf mutmaßliche Betrüger die Handschellen, Hausdurchsuchungen wurden durchgeführt. Im Laufe des heutigen Tages wird über eine Verhängung der Untersuchungshaft entschieden.

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