Debatte in Deutschland
Kindergarten erklärt Fasching für tabu
In einem evangelischen Kindergarten in Erfurt bei Stuttgart sollen die närrischen Tage dieses Jahr ausfallen. Über die Vereinbarkeit von Fasching und christlichen Werten gebe es unterschiedliche Meinungen.
Eine Erfurter Kindestagesstätte will nicht, dass Kinder an den Faschingstagen verkleidet in die Einrichtung kommen. „Mitgebrachte Faschingskostüme bleiben an beiden Tagen im Fach des Kindes. Bitte verkleiden Sie Ihr Kind am Rosenmontag und Faschingsdienstag nicht.“, zitiert Spiegel Online ein entsprechendes an die Eltern gerichtetes Schreiben. „Für Kinder ist Fasching ein Anliegen, sich in jemanden zu verwandeln, den sie als Held sehen oder eine Person, die sie selbst gerne sein möchten“, heißt es in dem Brief weiter.
„Sensibilisieren für Stereotype“
Man erkenne beim Verkleiden an, „dass man Stereotype braucht, um die Komplexität der Welt zu reduzieren“. Man erkenne zwar die Wünsche der Kinder an, sich zu verwandeln, doch wolle man auch die Kinder „sensibilisieren für Stereotype“, berichtet die WELT.
Verkleidung und närrische Stimmung werde es auch daher nicht geben, weil die Einrichtung unter Personalnot leide. Nach Angaben der evangelischen Landeskirche sind Kindergärten und andere Einrichtungen in der Entscheidung frei, ob und wie sie Karneval, Fasching und Fastnacht feiern.
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