Thunbergs Vater:

„Greta ist glücklich, aber ich mache mir Sorgen“

Ausland
30.12.2019 12:59

Als sie sich am 20. August 2018 allein vor das schwedische Parlament setzte, um für das Klima zu streiken, kannte noch fast niemand das junge Mädchen mit den geflochtenen Zöpfen. Heute ist die 16-Jährige weltberühmt: Greta Thunberg inspiriert weltweit Millionen Menschen, sich für die „Fridays for Future“-Bewegung einzusetzen. Doch geht ein solches Engagement spurlos an einem jungen Mädchen vorüber? Ein Interview mit Gretas Vater lässt nun aufhorchen.

Svante Thunberg, Gretas Thunbergs Vater, sorgt sich um seine Tochter, wie der 50-Jährige in einem Interview mit der britischen BBC zugab. Er hält es grundsätzlich für eine „schlechte Idee“, dass sie sich im Kampf gegen die Klimakrise an „vorderster Front“ engagiert.

Seine Tochter sei zwar viel glücklicher, seit sie zur Aktivistin wurde, er habe allerdings Bedenken wegen des „Hasses“, der ihr teilweise entgegengebracht werde. Thunbergs Vater betonte auch, dass er es „nicht unterstützt“, dass die 16-Jährige für ihr Klimaengagement seit Monaten nicht in die Schule geht.

Kampf mit Depressionen war ein „absoluter Alptraum“
Die 16-Jährige habe mehr als drei Jahre lang mit Depressionen gekämpft, bevor sie ihren Schulstreik begann. „Sie hörte auf zu reden. Sie hörte auf, in die Schule zu gehen“, sagt Svante Thunberg. Es sei der „absolute Alptraum“ gewesen, als Greta auch zu essen aufhörte.

Eltern als „riesige Heuchler“ bezeichnet
In den Jahren darauf habe Greta begonnen, sich für den Klimawandel zu interessieren. Sie habe sich immer für die Lösung eines Problems interessiert, heißt es weiter. Als „sehr aktive“ Menschenrechtsaktivistin beschuldigte Greta sogar ihre eigenen Eltern, „riesige Heuchler“ zu sein. „Greta sagte einmal: Für welche Menschenrechte setzt ihr euch ein?‘, Da wir diese Klimaproblematik nicht ernst nahmen“, erklärte Svante.

Um seiner Tochter zu helfen, verbrachte der Vater laut eigener Aussage mehr Zeit zu Hause. Auch Gretas Mutter Malena Ernman, Opernsängerin und frühere Song-Contest-Teilnehmerin, habe Auftritte abgesagt, um Zeit mit der Familie zu verbringen.

Asperger-Syndrom diagnostiziert
Im Alter von zwölf Jahren diagnostizierten Ärzte bei ihr das Asperger-Syndrom. „Mein Gehirn arbeitet ein bisschen anders, also habe ich einen anderen Blickwinkel auf die Welt, ich sehe sie hauptsächlich in Schwarz und Weiß“, erklärte Greta. Aus ihrer Krankheit schöpfe sie jedoch ihre Stärke. „Ich bin sehr direkt, ich sage die Dinge so, wie sie sind, und wenn ich mich entschieden habe, etwas zu tun, mache ich es gut.“

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