22.12.2019 09:53

krone.tv-Reportage

Altbäuerin in Not: Wenn das Geld nicht mehr reicht

Das ganze Leben geschuftet, und am Ende bleibt doch nur Verzweiflung. Frau Rosa und ihr 18-jähriger Enkelsohn können den Hof mit ein paar Rindern nach mehreren Schicksalsschlägen kaum noch erhalten. Weihnachten wäre traurig - wenn die „Krone“-Familie nicht für Wärme und ein paar Geschenke gesorgt hätte. Ein Lokalaugenschein.

Ein Tausend-Seelen-Ort in der Obersteiermark, das Haus von Frau Rosa (Name von der Redaktion geändert) sieht von außen eigentlich ganz adrett und gepflegt aus. Darin gibt es gerade einmal zwei Heizkörper.

Sparsam gelebt - dann kamen Schicksalsschläge
Ihre Geschichte lässt einen frösteln. Rosa und ihr Mann waren einmal erfolgreiche Landwirte, haben immer genug erwirtschaftet, um über die Runden zu kommen. „Wir haben halt sparsam gelebt, das Geld zusammengehalten“, erzählt Rosa bei unserem Besuch in breitem steirischen Dialekt. Erkannt werden möchte sie nicht.

Verputz bröckelt, Schimmel im Bad
Dann brechen Schicksalsschläge über sie herein: Der Sohn erkrankt, der Ehemann wird pflegebedürftig. Sie selbst hat sich schon zweimal einen Wirbel und letztes Jahr ihren Fuß gebrochen. An den Wänden bröckelt der Verputz ab, die Dusche schimmelt, wegen der Kälte droht das Wasser immer wieder zu gefrieren.

Der Enkel ist die letzte Hoffnung
Raphael, der 18-Jährige Enkel, ist der Fels in der Brandung. Bevor er morgens in seine Lehre fährt, mistet den Stall aus. „Ich habe Angst, dass es ihm zu viel wird“, sagt Rosa, „dann ist niemand mehr da.“ Das Geld wurde in den letzten Jahren immer knapper, sogar eine Lebensversicherung, die auf den Sohn abgeschlossen war, musste die Familie auflösen, um Versicherungen und laufende Kosten bezahlen zu können. Raphaels Lehrgeld fließt fast zu 100 Prozent in die Familienkassa.

Außen hui, innen pfui
Direkt neben ihrem Haus steht ein weiteres. Von außen schön, innen unfertig, quasi ein Rohbau. Der Ausbau von Frau Rosas Eigentum ist ins Stocken geraten, weil plötzlich das Geld fehlte. Eine mögliche Einnahmequelle für sie und Raphael in ferner Zukunft: Im Sommer könnte es vermietet werden.

An diesem Mittag ist die Baufirma GAM GmbH aus Mödling angereist, um sich das renovierungsbedürftige Haus genauer anzuschauen. „Wir werden öfters herkommen und da schon was machen“, versichert Servet M., der darüber in der „Krone“ gelesen hat. Auch er kommt mit einem vollen Kofferraum: Fleisch, Kartoffeln, Zwiebeln, Waschpulver, Katzenfutter und vieles mehr. „Danke, danke“, murmelt Rosa.

Würstel und Rosenkranz
„Sei zufrieden mit dem, was du hast“, lautete ein Leitsatz des Vaters von Frau Rosa. Sie hat ihn stets gelebt, bis jetzt: „Ich habe mich nie geärgert, wenn die anderen mehr hatten.“ Früher gab‘s zu Weihnachten Geschenke. Jetzt erfreut sie sich über das Beisammensein, es gibt Würstel und sie wird ihre legendäre Mayonnaise anrühren. Zur späten Stunde wird der Rosenkranz gebetet. Einen Christbaum haben sie nicht.

Frau Rosas finanzielles Desaster ist vielen ans Herz gegangen. So konnten gemeinsam mit der „Krone“-Familie wertvolle Spenden gesammelt werden.

Frohe Weinachten, Frau Rosa, Sie sind nicht allein!

Da uns zahlreiche Anfragen erreicht haben, wie man der Familie helfen kann:
UNSER SPENDENKONTO
IBAN: AT07 2081 5025 0071 8404

Kennwort: „Die Krone hilft“

Gerne nimmt die „Krone“ Angebote, auch solche zur kostenlosen Arbeitsleistung am Hof, entgegen. Per E-Mail: claudia.fulterer@kronenzeitung.at oder telefonisch unter 05/7060-56151

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