Züchter im Clinch

Lahmer Kakadu muss Testflug vor Richter absolvieren

Die Flugkünste eines sogenannten "Banks Rabenkakadu" beschäftigen derzeit das Landesgericht Klagenfurt. Ein Däne hat den exotischen Vogel namens "Seppi" (Bild) über Umwege erworben, dabei seien ihm beste Gesundheit und Eignung zu Zuchtzwecken zugesichert worden. Nun soll der Kakadu aber unter chronischer Gicht leiden und "schief fliegen", so der erboste Däne. Bei der nächsten Verhandlung muss der Kakadu einen Testflug vor Richter und Tierarzt absolvieren.

Der 71-jährige Züchter aus Villach beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit Vögeln. Die seltenen Rabenkakadus sind seine Schätze. "Vor drei Jahren habe ich mit einem Ostfriesen Tiere getauscht", erzählte er am Samstag der "Krone". "Ich bekam zwei Jungtiere, er von mir unter anderem Seppi." 

Einen Vogel oder 12.000 Euro

Ein paar Monate später begann der Streit um den schwarzen Vogel. "Plötzlich landete er bei einem Dänen, der sich bei mir beschwerte, dass Seppi Gicht habe und schief fliege." Dabei sei der Rabenkakadu in Ordnung gewesen, als er Kärnten verließ - tierärztlich bestätigt. 

Der dänische Kläger fordert vom Kärntner Züchter dennoch eine Rückabwicklung des Tausches mit einem gleichwertigen Vogel - oder 12.000 Euro, der Wert eines gesunden Rabenkakadus.

"Seppi" muss vorfliegen

Weil vor Gericht zunächst nichts geklärt werden konnte, müssen jetzt Sachverständige über den Fall entscheiden. Der Versuchsflug des Kakadu bei der Verhandlung am 5. Juli wird allerdings aus Platzgründen nicht im Landesgericht, sondern auf dem Klagenfurter Messegelände stattfinden. "Banks Rabenkakadus" sind in Australien beheimatet, werden aber auch gerne in anderen Ländern gezüchtet.