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Salzburg steht vor einer Energiewende

Salzburg
26.11.2019 06:00

Die feierliche Inbetriebnahme des neuen Salzach-Kraftwerkes in Gries im Pinzgau (8,85 Megawatt) war heuer einer der Glanzmomente in der Salzburger Klimastrategie: 10.000 zusätzliche Haushalte werden versorgt.

Salzburg baut damit seine Parade-Rolle als Land der Wasserkraft weiter aus. Salzburg AG-Vorstand Leonhard Schitter nennt ein weiteres Vorzeige-Projekt: Dießbach bei Weißbach wurde mit einer Fallhöhe von 700 Meter in ein Pumpspeicherkraftwerk umgebaut. 30 Millionen wurden investiert.

Der Anteil erneuerbarer Energie beträgt in Salzburg derzeit fast 50 Prozent und er soll weiter steigen.

Jeder einzelne ist Teil der Energiewende
„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen“, betont Schitter. Energieerzeuger, Politik und Bevölkerung müssen alle zusammenhelfen. Reformen im Verkehr (wenn bis 2030 jeder dritte private Pkw elektrisch fährt, spart man weitere 1,5 Millionen CO2 pro Jahr), weniger Ölkessel (es gibt in Salzburg derzeit noch 45.000 Kessel): Wichtige Schrauben, an denen gedreht werden muss, betreffen jeden. In einer Studie gaben aber noch 39 Prozent der Befragten an, dass sie eine Energiewende gar nicht interessiere

Bei der tonangebenden Wasserkraft bleibt vorerst das Projekt Stegenwald (Werfen) in der Warteschleife. Die Genehmigungsphase tröpfelte langsam dahin. Die Pläne liegen mittlerweile fertig in der Schublade, vorerst wird das Projekt aber nicht weiter verfolgt, heißt es bei der Salzburg AG. An der Saalach in Unken existieren Pläne eines privaten Kraftwerksbauers: Gegner wehrten sich mehrmals mit Paddel-Aktionen am Fluss.

Die Ziele sind in ganz Österreich ehrgeizig: Bis 2030 soll die komplette Deckung des Verbrauchs aus erneuerbaren Quellen kommen.

Zu den Chancen gehört Strom aus Sonnenkraft. Photovoltaik-Anlagen sprießen. Österreich kalkuliert bei PV-Strom mit einem Plus von 12 Terawattstunden. Um das zu erzielen, müsste aber bis Silvester 2030 alle drei Minuten eine Anlage errichtet werden

(Bild: Christopher Fuchs, Krone GRAFIK)

Auch Salzburger Firmen stocken zunehmend auf und machen ihre Dächer zum „Kraftwerk“: Die Anlage bei Sony in Thalgau nahm gerade ihren Betrieb auf. Große Flächen gibt es bei GMT Wintersteller und am Dentalwerk Bürmoos. Und am Klinikdach in Zell am See werden pro Jahr 107 Tonnen CO2 eingespart.

Die Salzburg AG betreibt auch Anlagen im Ausland, wie in Sardinien, wo es um 600 Sonnenstunden pro Jahr mehr gibt als im oft verregneten Salzburg.

„Aber Kleinvieh macht auch Mist“, spricht Landesrat Heinrich Schellhorn die privaten Anlagen an. 7.161 Stück hat allein die Salzburg Netz GmbH installiert. Pro Jahr kamen und kommen rund 1200 Stück dazu.

Windkraft spaltet in Salzburg nach wie vor
Landesrat Heinrich Schellhorn zählt zu den Bekennern von Windkraft, die vor allem im Lungau aufregt. An zwölf Standorten in Salzburg würden Windparks Sinn machen (in Hinterglemm wurde eine Windmessung verlängert), drei Gebiete sollen bis 2030 stehen. Schellhorn: „Der Lungau kann natürlich nicht der einzige Wind-Bezirk sein.“

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