Skandinavische Studie:

Homo-Ehe führt zu weniger Selbstmorden

Wissenschaft
15.11.2019 13:30

Seit der Legalisierung der Homo-Ehe in Dänemark und Schweden - sie ist dort seit den Jahren 2012 bzw. 2009 möglich - hat die Selbstmordrate in gleichgeschlechtlichen Beziehungen in den beiden Ländern abgenommen. Das zeigt eine aktuelle Studie, die ein Team um Annette Erlangsen vom Dänischen Forschungsinstitut für Selbstmordprävention am Mental Health Centre in Kopenhagen veröffentlicht hat.

Für ihre Untersuchung haben die dänischen und schwedischen Forscher um Erlangsen von 1989 bis 2002 sowie von 2003 bis 2016 (also vor bzw. nach der Legalisierung der Homo-Ehe) die Daten von 28.000 Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben, verglichen. Dabei zeigte sich, dass es in der zweiten Periode um 46 Prozent weniger Suizide gab als in der ersten. Auch bei heterosexuellen Paaren sank die Selbstmordrate - allerdings nur um 28 Prozent.

Legalisierung verringert Stigmatisierung
„Verheiratet sein hilft gegen Selbstmord“, so Studienleiterin Erlangsen. Sie geht davon aus, dass durch die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe die Stigmatisierung von sexuellen Minderheiten verringert wird, was in der Folge die Selbstmordrate habe sinken lassen. Allerdings würden die Ergebnisse auch zeigen, dass noch immer doppelt so viele homosexuelle Menschen Selbstmord begehen wie heterosexuelle.

Bereits 2017 hatte ein US-Studie gezeigt, dass in US-Bundesstaaten, in denen es die Homo-Ehe bereits vor der bundesweiten Legalisierung im Jahr 2015, gab, weniger Jugendliche einen Suizidversuch begangen haben als in jenen, die die Ehe für gleichgeschlechtliche Partner noch nicht legalisiert hatten.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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