Katschberg

Wir sind startklar! Der Winter kann beginnen

Bergkrone
08.11.2019 11:08

Kärntens Berge sind weiß, der Winter naht mit großen Schritten und die Skigebiete sind gerüstet. Was dafür alles notwendig ist, um pünktlich zu Saisonbeginn starten zu können wurde uns auf dem herrlichen Katschberg verraten.

Der Katschberg zählt zweifellos zu den modernsten Skigebieten Kärntens und Osttirols. Erst im Vorjahr wurde der „Silverjet 1“ eröffnet. Eine hochmoderne 8-er-Gondelbahn, die Wintersportler binnen sieben Minuten vom Tal auf das 2220 Meter hohe Aineck befördert. Zwölf Millionen Euro wurden dafür investiert, verrät Josef Bogensperger jun., dessen Großvater vor mehr als 60 Jahren den ersten Skilift auf dem Katschberg errichtet hatte.

Inzwischen ist die Passhöhe zwischen Kärnten und Salzburg ein bekannter Tourismusort mit mehr als 3000 Gästebetten geworden. Während aus Salzburg vor allem Urlauber ins Skigebiet strömen, sind es aus Kärnten überwiegend Tagesgäste, die den Skilauf entlang der Landesgrenze schätzen und lieben.

Wenn es „Frau Holle“ und „Väterchen Frost“ zulassen, dann erfolgt der Saisonstart heuer am 30. November. „Wir haben unsere Vorarbeiten dafür bereits erledigt“, sagt Josef Bogensperger jun. zur „BergKrone“. Zwischen dem Aineck und dem 2030 Meter hohen Tschaneck beginnen die Vorbereitungen für den Winter bereits im September. Denn nach der Saison ist vor der Saison.

Bogensperger: „Wir beschäftigen das ganze Jahr hindurch 35 Mitarbeiter und haben sogar ein eigenes ,Lanzen-Team‘, welches die insgesamt 700 einzelnen Schneelanzen am Pistenrand aufstellt.“

Zwei Drittel der insgesamt 70 Pistenkilometer werden mittels dieser Lanzen beschneit. Dafür ist ein flächendeckendes Leitungssystem unter den Pisten notwendig. „Alles ist verkabelt und überall gibt es Anschlüsse für Luft und Wasser“, verrät der Seilbahnunternehmer: „Anders als bei den herkömmlichen Schneekanonen, wo das Wasser mittels Propellern zerstäubt und als Schnee auf den Pisten verteilt wird, passiert dies beim Lanzensystem über hohen Wasserdruck. Die Lanzen brauchen übrigens viel weniger Wartung und auch weniger Energie.“ Mit Hilfe dieses ausgeklügelten Systems benötigen die Katschberger Liftler lediglich zwei Wochen, um das gesamte Skigebiet zu beschneien - optimale Wetterbedingungen sind dabei natürlich vorausgesetzt.

Bogensperger: „Die beschneite Fläche beträgt insgesamt 180 Hektar.“ Dafür braucht es nicht nur Energie, sondern auch ausreichende Wasserreserven. „Wir haben fünf Speicherteiche mit einem Wasservolumen von 400.000 Kubikmetern, das uns alljährlich für die Schneeproduktion zur Verfügung steht.“ Regelmäßig muss das Wasser in den Speicherseen überprüft werden, weil es eine hohe Badewasserqualität aufweisen muss.

Dazu kommen sämtliche Sicherheitsmaßnahmen: Die Scheekanonen und Liftstützen gehören mit Sicherheitsmatten umwickelt, damit sich kein Skifahrer verletzten kann, falls er gegen diese kracht. Auch Sicherheitsnetze und Auffangmatten müssen vor Saisonbeginn angebracht werden.

Doch was macht das Schneekanonen-Team am Katschberg im Sommer? „Da sind die Männer für die Grünlandpflege der Skipisten verantwortlich. Sämtliche Flächen werden mit hochwertigem Biodünger gedüngt und gemulcht, für einen besseren Bewuchs. Weiters muss das Lanzen-Team auch die Schneezäune instand halten und notfalls erneuern“, so Bogensperger. Diese Holzzäune sind notwendig, damit der Wind den Schnee im Winter nicht von den Pisten weht.

Der Katschberg selbst ist ein Familienskigebiet. Arbeiter waren beim Lokalaugenschein der „BergKrone“ gerade dabei, die beliebte Sommer-Attraktion, die hochmoderne Einschienen-Rodelbahn wieder abzubauen. Bogensperger: „Die Rodelbahn steht auf dem Übungshang und muss natürlich weichen, damit Kinder hier bei uns ihre ersten Schwünge im Schnee machen können.“

Besonders großes Augenmerk wird auf die insgesamt 16 Aufstiegshilfen gelegt. „Alle fünf Jahre gibt es eine komplette technische Überprüfung der Anlagen durch den TÜV“, erklärt Bogensperger. Die drei Kabinenbahnen, fünf Sessellifte und Schlepplifte sind bestens in Schuss. „Wir haben sechs Mitarbeiter, die nur die Lifte warten“, erklärt Bogensperger: „Darunter langjährige Kollegen, die teils schon beim Bau der Bahnen dabei waren und die Anlagen in- und auswendig kennen.“ Das schafft Vertrauen und sorgt für Sicherheit. Natürlich gehört auch eine Grundreinigung der Lifte vor Saisonbeginn dazu und zahlreiche Kugellager gilt es bei den Kabinen zu tauschen.

Um auch für den Notfall gerüstet zu sein, müssen die Mitarbeiter gemeinsam mit der Bergrettung Bergungsübungen durchführen, um im Fall des Falles Skifahrer sicher aus den Liftsesseln und Kabinen bergen zu können.

Die größte Herausforderung für Seilbahnunternehmer Bogensperger ist es jedoch, Personal für den Winterbetrieb zu bekommen: „Wir suchen Liftmitarbeiter für die kommende Saison.“

Der Katschberg zeigt, wie viel Aufwand notwendig ist, um unsere modernen Skigebiete für den Winter vorzubereiten, damit wir dem Skivergnügen frönen können. Ich freue mich schon auf das Skifahren auf dem Katschberg.

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