Von Ibiza bis Amore

Freche Kreuzstich-Sprüche: Junges Paar erfolgreich

Steiermark
26.09.2019 09:00

Mit Nadel und Faden zum Erfolg: Ein junges Paar aus Mitterfladnitz lässt mithilfe von Omas und Tanten die alte Handwerkskunst des Kreuzstichs wiederauferstehen - und sind dabei alles andere als bieder. Ein Bestseller: Ein „Ibiza“-Stickrahmen mit eingarbeiteten Glocks.

Oida, Amore, Shit happens. Die Botschaften, die auf den Stickrahmen, Pullovern, Pölstern, T-Shirts und Taschen von Isabella Fraiß und Gernot Hörtner zu lesen sind, kennen keine Grenzen; weder in sprachlicher, noch in sittlicher Hinsicht. Was sie vereint: Sie treffen mitten ins Herz.

Was nicht immer unbedingt gut sein muss: „Es gibt bei Märkten im direkten Kontakt mit Kunden schon Situationen, wo uns Leute ohne Umschweife ihre Meinung geigen. Der Vorwurf der Geschmacklosigkeit ist uns jedenfalls nicht fremd“, lacht Gernot Hörtner, eine Hälfte der noch jungen Marke Landkinder mit Sitz im südoststeirischen Mitterfladnitz (Gemeinde Eichkögl).

In der Regel springt die Freude der Produzenten jedoch unmittelbar auf die Betrachter über: „Unser Bestseller ist ,Lauter Gschissane‘, egal ob auf Leiberl oder Tasche. Auch unser ,Ibiza’-Stickrahmen mit den eingearbeiteten Glocks kommt gerade sehr gut an“, erzählt Isabella Fraiß, die das Team komplettiert.

Die Omas helfen mit
Zumindest offiziell. Denn im Hintergrund sind es noch viele weitere tüchtige Hände, die mithelfen: „Mamas, Tanten und Omas waren von Beginn an eine große Stütze. Ohne sie wäre vieles nicht gegangen“, betont die 34-jährige Steirerin.

Erfolg mit alten Mustern und neuer Maschine
DNA älterer Generationen steckt auch in den Vorlagen: „Auf der Suche nach traditionellen Stickmustern sind wir in Altersheime gegangen - und fündig geworden. Nur ersetzen wir ,Gott schütze unser Haus‘ durch ,Zefix‘ oder andere Sprüche, die uns gefallen“, berichtet Gernot Hörtner.

Da sich nach der Firmengründung im Herbst 2017 rasch die ersten Erfolge einstellten, machte man sich auf die Suche nach professioneller Hilfe - allerdings erfolglos: „Wir konnten keine Näher finden, so sehr wir uns auch bemüht haben. Der Ankauf einer gebrauchten Stickmaschine war letztendlich die einzige Lösung“, erzählt der gebürtige Altenberger.

Jetzt rattert die Maschine - übrigens unmittelbar eingebettet am elterlichen Bauernhof von Isabella Fraiß zwischen Traktoren und Schweinen - in einem fort. Es bleibt nur noch die Herausforderung mit dem Bezug der Stoffe: „Biologische Baumwolle zu bekommen, die alle Gütesiegel hat und auf deren Qualität man sich hundertprozentig verlassen kann, ist äußerst schwierig“, berichten die Steirer aus Erfahrung.

Erntemaschinen für Hanfpflanzen gesucht
Aber auch dafür könnte es schon bald eine Lösung geben: „Wir haben auf einem Testacker heuer erstmals ein Nutzhanf-Feld angelegt, um daraus unsere eigenen Stoffe zu produzieren“, beschreibt Fraiß ihre größte Vision. Die Pflanzen gedeihen prächtig, doch schon wieder stößt man auf eine unerwartete Hürde - Hörtner: „Wir finden einfach keine geeigneten Erntemaschinen. Wer uns helfen kann - bitte unbedingt bei uns melden.“ 

Kontakt: www.landkinder.at oder 0 664/54 76 731.

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