Wenige Tage vor Wahl

SPÖ-Leichtfried: „Ich glaube weiter an den Sieg“

Steiermark
24.09.2019 09:39

Am Sonntag wird ein neuer Nationalrat gewählt. Die „Krone“ bittet die steirischen Spitzenkandidaten zum Gespräch - und erlebte am Montag einen erstaunlich optimistischen SPÖ-Frontmann Jörg Leichtfried. Er glaubt weiter an den Sieg seiner Partei.

Herr Leichtfried, es sind nur noch wenige Tage bis zur Wahl, in allen Umfragen ist die ÖVP weiterhin deutlich in Front. Glauben Sie wirklich noch an einen Sieg Ihrer SPÖ?
Selbstverständlich. Wir haben einen guten Lauf im Wahlkampf - und die besseren Ideen. Immer mehr Menschen fällt auf, dass bei Sebastian Kurz zwischen Ankündigungen und tatsächlichem Tun eine Lücke klafft, man nehme nur die Abschaffung der Maklergebühren für Mieter, für die die ÖVP dann doch nicht stimmte. Ich bin mir sicher, das wird sich bei der Wahl auswirken.

Im Parlament mit seinem freien Spiel der Kräfte wurden und werden überraschende und auch teure Beschlüsse getroffen. Schnallt man den jüngeren Generationen nicht einen schweren Rucksack um?
Ich wundere mich, dass viele aktuelle Kritiker nichts sagten, als Steuerzuckerl für Hoteliers oder die Senkung der Körperschaftssteuer für Unternehmen am Plan standen. Jetzt profitieren Menschen, die hart arbeiten und in Pension sind. Durch die Verlängerung der „Aktion 20.000“ etwa bekommen Langzeitarbeitslose über 50 Jahre eine Perspektive. Ich freue mich schon auf die glücklichen Gesichter.

Sie plakatieren „Echte Steirer halten Wort“. Kennen Sie etwa Steirer, die nicht Wort halten?
(Lacht.) Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass die Koalition auf Landesebene in der Steiermark ordentlich bis zum Ende geführt wird. Es hätte genug zu tun gegeben, ich sehe keinen objektiven Grund, warum jetzt gewählt wird.

Ist es für Sie denkbar, künftig Teil der steirischen Landesregierung zu sein?
Ich kandidiere für den Nationalrat, ich sehe dort meine politische Aufgabe.

Was möchten Sie im Parlament für die Steiermark erreichen?
Die Steiermark soll noch lebenswerter werden, als sie schon ist. Durch Investitionen in Hochtechnologie und Infrastruktur, aber etwa auch durch Förderungen für innovative Landwirte, die auf Bio umstellen wollen. Es braucht verstärkte Klimaschutzpolitik und den Kampf gegen Arbeitslosigkeit. Eine große Herausforderung ist das Schulbussystem, es bricht fast zusammen. Tarifsätze für Busunternehmen wurden nicht angehoben, die Kriterien kommen aus den 1970er-Jahren. Die zuletzt dafür verantwortliche Ministerin Juliane Bogner-Strauß (Anm.: Spitzenkandidatin der steirischen ÖVP) wurde vielfach gewarnt, hat aber nichts getan.

Nachdem das ein Angriff auf die ÖVP war: Die Atmosphäre zwischen Sebastian Kurz und Pamela Rendi-Wagner war bei den jüngsten TV-Sendungen frostig. Ist eine Zusammenarbeit nach der Wahl überhaupt denkbar?
Man sollte sich über Befindlichkeiten nicht zuviel den Kopf zerbrechen. Es geht um politische Inhalte, davon hängt die Entscheidung ab - und nicht von einzelnen Personen.

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