Tödlicher Schussunfall

Angehörige des Opfers geben Lehrling keine Schuld

Steiermark
15.09.2019 07:30

In Weichselbaum an der burgenländisch-ungarischen Grenze wird am Montag jene 19-Jährige begraben, die in Fehring von ihrem Freund versehentlich erschossen worden war. Der junge Steirer konnte erst am Freitag befragt werden. Ihm bleibt ein schwacher Trost, denn die Angehörigen des Opfers geben ihm keine Schuld.

Wen wundert es, dass der 19-Jährige nach dem Tod seiner großen Liebe, für den er verantwortlich war, am Leben verzweifelt. Er musste psychologisch betreut und konnte erst am Freitag befragt werden.

Er schilderte, wie er am 4. September im Schlafzimmer Opas Gewehr von der Wand nahm, um es wegzuräumen. Er klappte es zusammen, als sich ein Schrotschuss löste und die Freundin, die auf dem Bettrand saß, im Gesicht und am Hals traf. Für die junge Mutter, sie hinterlässt einen dreieinhalb Monate alten Sohn, kam jede Hilfe zu spät. Als die rasch verständigten Rettungskräfte am Unglücksort eintrafen, war die Burgenländerin bereits verblutet.

Kein Zweifel: Es war ein Unfall
Dass es ein Unfall war, daran gibt es derzeit aus polizeilicher Sicht keine Zweifel. Quasi amtlich ist das aber erst dann, wenn ein Experte, der die alte Hahnbüchsflinte untersucht, dem Gericht sein Ergebnis vorlegt und dieses die Ermittlungen bestätigt.

Dem 19-Jährigen, der wohl ein Leben lang unter Schuldgefühlen leiden wird, bleibt ein schwacher Trotz: dass für die Angehörigen der Freundin die Tragödie ein Unfall, eine Verkettung unglückseliger Umstände war.

Spendenaktion für den Sohn der 19-Jährigen
Am Montag wird die 19-Jährige in Weichselbaum, Ortsteil Maria Bild, nahe der Wallfahrtskirche Mariae Heimsuchung begraben. Die Hinterbliebenen haben alle Trauernden gebeten, auf Blumen zu verzichten. Stattdessen wurde ein Spendenkonto zugunsten des Sohnes eingerichtet, der seine Mutter nie kennenlernt (IBAN AT943303400000082073).

Manfred Niederl
Manfred Niederl
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