Ein paar Tage Urlaub mit Freundin Julia in Kroatien Kaum zurückgekehrt, steht Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wieder voll im politischen Leben. Jetzt warten die nächsten Herausforderungen auf ihn. Mit seinen Plänen - vom Gratis-Kindergarten bis zum revolutionären Pflegekonzept - sorgt der 49-Jährige sogar bundesweit für Aufmerksamkeit.
Herr Landeshauptmann, welche Schwerpunkte setzen Sie bei ihrer politischen Arbeit in diesem Herbst?
Ein großer Punkt ist die Umsetzung des umfassenden Pflegekonzeptes. Ab 1. Oktober werden pflegende Angehörige bei der neuen Landesgesellschaft als Betreuungskräfte beschäftigt. Das ist ein wichtiger Schritt. Neben Verbesserungen bei mobiler Hauskrankenpflege wird es drei zusätzliche Heime in Zurndorf, Schandorf und Eisenstadt geben.
Ein Anliegen ist Ihnen auch die Erhöhung des Mindestlohnes auf 1700 Euro netto. Wann ist es so weit?
Anfang September starten Verhandlungen mit der Personalvertretung. Das soll ohne die bisherigen Neid-Debatten vonstatten gehen. Denn zehn Euro pro Arbeitsstunde, in Summe 1700 €, sind die notwendige Grundlage, um ein anständiges Leben führen zu können.
Das betrifft den Landesdienst und die Tochterbetriebe. Was ist mit dem Rest aller Firmen?
Das Land hat da zwar keinen direkten Einfluss, weil es dafür nicht zuständig ist. Wir werden aber den Druck auf die Privatwirtschaft erhöhen. Einen gerechten Mindeststandard hat sich jeder Arbeitnehmer verdient.
Angesichts des Jubiläums zum Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren wurde Kritik an den jetzigen Grenzkontrollen laut. Wie stehen Sie dazu?
Meine Meinung ist klar und eindeutig. Solange es keine effektive Absicherung der EU-Außengrenzen gibt, sind Kontrollen vor unserer Haustür weiterzuführen.
Heute um 18 Uhr machen Sie mit Ihrer Tour „Doskozil fragt nach“ im OHO in Oberwart Station. Was halten Sie vom bisherigen Verlauf der Gespräche mit den Bürgern?
Zwei Aspekte stehen dabei im Vordergrund. Einerseits muss ein Landeshauptmann in der Lage sein, sich mit kritischen Bürgern auseinanderzusetzen. Nämlich um seine Ziele klar zu erläutern und konstruktive Kritik anzunehmen, um auch die Dinge anders zu sehen. Andererseits ergeben sich aus den Anliegen konkrete Pläne, um etwa die Frequenz der Pendlerzüge zu verbessern.
Interview: Karl Grammer, Kronen Zeitung
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