22 Sprachen

Muttersprachlicher Unterricht für rund 28.000 Kinder

Österreich
29.04.2010 13:12
Wie aus einer Anfragebeantwortung von Unterrichtsministerin Claudia Schmied hervorgeht, erhalten an österreichischen Schulen rund 28.000 Kinder muttersprachlichen Unterricht, alleine in Wien sind es 14.200. Insgesamt werden 22 Sprachen angeboten.

Laut Statistik Austria rund in ganz Österreich etwa 200.000 Schüler eine andere Umgangssprache als Deutsch. Muttersprachlichen Unterricht erhalten davon also nur knapp 15 Prozent.

Etwa 13.000 Schüler besuchten im Schuljahr 2007/08 (aktuellere Daten liegen noch nicht vor) Türkisch-Unterricht, um die 10.500 Bosnisch/Serbisch/Kroatisch-Unterricht und rund 1.800 Albanisch-Unterricht.

Freigegenstand ab der Volksschule
Der Unterricht wendet sich an Kinder, deren Primärsprache nicht Deutsch ist, und wird ab der Volksschule als unverbindliche Übung oder Freigegenstand angeboten, so Schmied. Ziele sind unter anderem die Festigung der Muttersprache als Grundlage für den Bildungsprozess überhaupt sowie für den Erwerb weiterer Sprachen und die Vermittlung von Kenntnissen über das Herkunftsland. Der muttersprachliche Unterricht ist laut Lehrplanverordnung im Ausmaß von mindestens zwei und bis zu sechs Wochenstunden anzubieten und unterliegt der Schulaufsicht. Er erfolgt entweder parallel zum "normalen" Unterricht (Team Teaching) oder zusätzlich zum Unterricht am Nachmittag.

Muttersprachlicher Unterricht wird auf Arabisch, Albanisch, Armenisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (BKS), Bulgarisch, Chinesisch, Dari, Französisch, Italienisch, Pashto, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Romanes, Rumänisch, Russisch, Slowakisch, Spanisch, Tschechisch, Tschetschenisch, Türkisch und Ungarisch erteilt. Nur Bosnisch/Kroatisch/Serbisch wird dabei in allen Bundesländern angeboten, Türkisch immerhin in acht (alle außer Kärnten).

Zehn Millionen Euro Kosten pro Jahr
Die Zahl der Lehrkräfte für den muttersprachlichen Unterricht ist in den vergangenen Jahren leicht gewachsen: 1998/99 waren es noch 291, 2007/08 bereits 336. Pro Jahr schätzt das Ministerium den Aufwand für den muttersprachlichen Unterricht an den Pflichtschulen auf rund zehn Millionen Euro, wovon 57 Prozent nach Wien und 13 Prozent nach Oberösterreich gehen - die übrigen Bundesländer liegen unter zehn Prozent. Für die Bundesschulen lassen sich die Kosten laut Ministerium nicht explizit herausrechnen.

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