Tierheim ist kein Haustierhotel
„Täglich rufen Menschen an, die einen Platz für ihr Tier brauchen. In Oberösterreich geht fast nirgends mehr was, alle sind übervoll“, ist Doris-Nicole Eder von der „Tierengel Austria Tierrettung“ traurig über die Zustände. Erst am Dienstag hatte sie wieder einen dieser Anrufe, der sie besonders ärgert: „Wir fahren am Freitag nach Korsika, können Sie bitte unseren Hund nehmen?“ Auf die Frage, warum sie erst jetzt anrufe und wann sie denn den Urlaub gebucht habe, sagte die Anruferin: Im Februar.
Der Faktor Zeit ist wichtig
Dies stößt Eder besonders sauer auf: „Wenn man im Februar einen Urlaub bucht, muss man gleich planen, was mit dem Vierbeiner in dieser Zeit passiert und nicht erst ein paar Tage vorher.“ Auch das Linzer Tierheim platzt aus allen Nähten. „Die Situation wird sich noch weiter zuspitzen“, so Leitern Renate Bauer. Sie rät den Menschen, sich vor der Anschaffung zu überlegen, ob sie wirklich genug Zeit für ein Tier haben. Auch die Kastrationspflicht würde nicht funktionieren: „Die Behörden müssten viel mehr kontrollieren“, so Bauer. Ebenso sieht es Johanna Stadler vom Tierschutzhof Pfotenhilfe: „Es fehlt einfach das Budget für Beschlagnahmungen. Bei Privathaushalten wird nur im Verdachtsfall eine Kontrolle durchgeführt“
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