Nach London geflohen
Dubai-Prinzessin Haya sucht Schutz wegen Zwangsehe
Die Zweitfrau des Emirs von Dubai, Haya von Jordanien, hat die britischen Behörden um Schutz vor einer Zwangsehe gebeten. Die 45-jährige Prinzessin beantragte am Dienstag vor einem Gericht in London eine entsprechende Anordnung zum Schutz vor ihrem Ehemann, dem 70 Jahre alten Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum. Dieser ist auch Regierungschef, Vizepräsident und Verteidigungsminister der Vereinigten Arabischen Emirate sowie einer der reichsten Männer der Welt. Haya war Ende Juni mit ihren jüngsten Kindern aus Dubai geflohen.
Eine Anordnung zum Schutz vor Übergriffen durch Scheich Mohammed sowie die Vormundschaft über die gemeinsamen Kinder - das alles soll Prinzessin Haya am Dienstag bei dem Familiengericht in London beantragt haben, berichtet die britische Nachrichtenagentur PA. Haya ist die Tochter des verstorbenen jordanischen Königs Hussein und Halbschwester von König Abdullah.
Prinz Charles‘ Scheidungsanwältin vertritt Haya
Bei der zweitägigen Anhörung sind nur britische Medienvertreter zugelassen. Prinzessin Haya wird vor Gericht von der Anwältin Fiona Shackleton vertreten, die auch den britischen Thronfolger Prinz Charles im Scheidungsprozess von seiner Ex-Frau Diana vertreten hatte. Rechtsbeistand von Scheich Mohammed ist Helen Ward, die unter anderem den ehemaligen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone bei dessen Scheidung vertrat.
Die Prinzessin war Ende Juni laut einem Bericht der „Sun“ mithilfe eines deutschen Diplomaten entkommen. Mit den zwei Kindern Zayed (7) und Al Jalila (11) sowie 35 Millionen Euro soll Haya das Emirat verlassen haben. Mit ihrer Flucht ging die 45-Jährige ein hohes Risiko ein - denn obwohl sich der Scheich als Reformer gibt, gilt er als gnadenlos, was Widerstand innerhalb der Familie angeht.
Zwei Töchter versuchten, zu fliehen
So floh im August 2000 seine Tochter Shamsa Al Maktum von einem seiner Grundstücke in der Grafschaft Surrey im Südosten Englands. Einige Wochen später wurde Shamsa in Cambridge entführt und am nächsten Tag offenbar nach Dubai geflogen. Dort soll sie acht Jahre im Gefängnis verbracht haben. Laut Aussage ihrer Schwester Latifa wird Shamsa seit ihrem Fluchtversuch rund um die Uhr bewacht und mit Medikamenten sediert.
Latifa selbst versuchte, im Februar 2018 nach Indien zu entkommen, wurde jedoch ebenfalls entführt und nach Dubai zurückgebracht. In einem Video (siehe oben) wirft sie ihrem Vater, der zwischen zehn und 30 Kinder haben soll, vor, für diverse Verbrechen und Morde verantwortlich zu sein. Es ist unklar, ob Latifa noch lebt.
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