„Krone“-Umfrage

Bezirksbürgermeister: Wiener gegen Namenstausch

Schaefer-Wiery bei der Wiedereröffnung eines Saunabads mit Bäderchef Hubert Teubenbacher (liinks) und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky

(Bild: PID/Martin Votava)

Dieses Ergebnis ist klar: Rund 83 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage auf krone.at sind gegen die Umbenennung von Bezirksvorsteher in Bezirksbürgermeister (Stand: Dienstag, 15 Uhr). Teuer und unnötig, so der Tenor. Wie berichtet, wirbt Margareten-Chefin Susanne Schaefer-Wiery (SPÖ) für diese Änderung. Die NEOS üben Kritik.

„Eine kleine begriffliche Anpassung könnte für mehr Klarheit sorgen, was die Aufgaben der Bezirksvorsteher betrifft“, erklärt Schaefer-Wiery ihre Idee. Doch wie eine „Krone“-Umfrage im 19. Bezirk zeigt, findet sie kaum Anklang.

Mareike Lackner (23), Optikerin: „Ich finde, dass ein Umtaufen unnötig ist, und deswegen bin ich dafür, dass die aktuellen Bezeichnungen einfach bleiben sollen, wie sie sind. Ich wusste noch nichts darüber, dass die Bezirksvorsteher ihren Titel ändern möchten.“

(Bild: Reinhard Holl)

Fritz Rischanek (63), Pensionist: „Für den Bürger ist es völlig irrelevant, ob es es jetzt Bezirksvorsteher oder Bezirksbürgermeister heißt. Mein erster Gedanke war, dass das sehr viel Geld kosten wird, da die ganzen Visitenkarten und die Werbung geändert werden müssten.“

(Bild: Reinhard Holl)

Daniel R. (25), Softwareentwickler: „Ich bin strikt dagegen und verstehe auch den Sinn dahinter nicht, warum die Bezeichnung von Bezirksvorsteher auf Bezirksbürgermeister überhaupt geändert werden soll. Das wäre einfach nur ein sinnloser Aufwand.“

(Bild: Reinhard Holl)

Auch bei den Online-Lesern nicht. „Wer jetzt nicht weiß, wann er zum Bezirksvorsteher muss, der wird es nach der Umbenennung auch nicht wissen“, meint ein krone.at-User.

(Bild: krone.at-Grafik)

Bislang nicht auf der Tagesordnung
Unterstützung erhält Schaefer-Wiery hingegen von Kollegen, wie sie selber sagt. Im SPÖ-Klub stand die Idee allerdings bislang nicht auf der Tagesordnung, auch mit dem Bürgermeister wurde das Gespräch nicht gesucht. Sollte es im Herbst noch Thema sein, könne man es in der nächsten Klubsitzung besprechen, erklärt ein Sprecher von Michael Ludwig (SPÖ).

(Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)

Verwundert reagiert Christoph Wiederkehr, der Klubobmann der Wiener NEOS: „Wir brauchen keine 23 Bezirksbürgermeister - wir brauchen eine effiziente Bezirkspolitik. Zehn bis zwölf klug zusammengestellte Stadtteilparlamente würden absolut ausreichen.“

Isabella Kubicek und Lucas Beigel, Kronen Zeitung