Biker-Mobilität:

Land investiert in Radwege nur 7,25 Millionen Euro

Oberösterreich
14.06.2019 09:00

Das Fahrrad als Alternative zum motorisierten Straßenverkehr gewinnt immer mehr an Bedeutung. Vor allem im Ballungsraum bzw. zu Stoßzeiten stellt die Fortbewegung mit Bikes eine zeitsparende und intelligente Form der Distanzüberbrückung dar. 29 Millionen Euro investierte das Land seit 2016 in den Infrastruktur-Ausbau.

„Wir leisten in Oberösterreich sehr, sehr viel“, lobte sich Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) am Donnerstag in puncto Fahrrad selbst über den grünen Klee. Das Land nehme beim Radinfrastruktur-Ausbau sehr viel Geld in die Hand.29 Millionen Euro seien seit 2016 in den Ausbau gesteckt worden. „Der Bau von mehr als 52,5 Kilometern Rad-Infrastruktur ist dadurch gewährleistet“, so Steinkellner.
Am ersten Blick scheint das erfreulich, angesichts von umgerechnet nur 7,25 Millionen Euro jährlich klingt die Investitionssumme aber nicht gerade üppig - hier besteht durchaus noch Luft nach oben. „Es gibt keinen Radweg, der an den Finanzen gescheitert wäre, behauptet Steinkellner.

Kein Donauradweg von Wilhering nach Linz
Der von Vorgänger Franz Hiesl (ÖVP) noch propagierte Radweg von Wilhering nach Linz wird übrigens keinesfalls umgesetzt. Steinkellner: “Das wäre wahnsinnig teuer und nicht attraktiv genug - ein Radweg entlang der LILO ist sinnvoller.„ Attraktiv sollte der Umstieg aufs Rad aber sein. Der Radverkehrsbeauftragte Christian Hummer bemüht sich dazu intensiv - siehe nachfolgendes Interview.

Lückenschluss
In Linz verspricht Verkehrsstadtrat Markus Hein einen Lückenschluss im Radnetz. Zwei Projekte werden nun abgeschlossen: Der kombinierte Rad- und Gehweg in der Mühlkreisbahnstraße und ein Radweg am Hinsenkampplatz. 

“130 Gemeinden kostenlos beraten„
Christian Hummer (52) ist Radverkehrsbeauftragter des Landes. Er kümmert sich um zahlreiche Projekte.

“Krone: Sie sind der Radverkehrsbeauftragte des Landes, was machen Sie?
Christian Hummer: Wir haben beispielsweise bisher 130 Gemeinden zur Förderung des Radverkehrs kostenlos beraten. Dabei begutachten wir die Örtlichkeit und erstellen einen Umsetzungsplan, der nach vier Jahren valorisiert wird.

„Krone“: Wie gut funktioniert bisher die Zusammenarbeit mit Bahnbetreibern, um eine Kombination von Rad und Zug zu erleichtern?
Hummer:
Die Zusammenarbeit beispielsweise mit ÖBB und Stern & Hafferl funktioniert gut. Aufgrund interner Strukturen dauert eine Umsetzung natürlich manchmal etwas länger.

„Krone: Ein Problem für Radfahrer scheint häufig, dass es bei Haltestellen nicht genug Radabstellplätze gibt.
Hummer: Bei der Zahl der Abstellplätze muss noch etwas passieren. Das hängt aber auch von der Auslastung ab. Wir machen dazu regelmäßig Erhebungen und reagieren darauf.

„Krone“: Was wurde aus der Idee der Rad-Highways?
Hummer:
Für Rad-Highways haben wir zu wenig Platz. Bei uns gibt es Radhauptrouten: Die Strecke von Bäckerfeld in Leonding zum Hauptplatz Traun beispielsweise oder die Verbindung nach Puchenau.

Jürgen Pachner/Kronen Zeitung

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