Opfer erzählt

Vergewaltigung: Der harte Weg zurück ins Leben!

Tirol
27.04.2019 09:00

Verfolgt, attackiert und brutal vergewaltigt: Die damals 52-jährige Angelika M. (Name geändert) ging im Februar 2016 in Innsbruck - wie berichtet - durch die Hölle. „Mein Leben ist zerstört“, sagte sie im „Krone“-Interview. Im Laufe der vergangenen drei Jahre kämpfte sie sich zurück - auch mithilfe von Beratungsstellen.

An einem Montagabend machte sich Angelika M. auf dem Weg zu einer Freundin, die in einem Mehrparteienhaus in den Sillhöfen wohnte. Plötzlich wurde M. von einem afghanischen Asylwerber verfolgt, angesprochen und attackiert.

„Er ist wie ein krankes Vieh über mich hergefallen“
Sie setzte sich zur Wehr, jedoch vergebens. Der Mann ließ nicht von der alleinerziehenden Mutter ab. Unmittelbar vor der Tür des Hauses zerrte er sie in eine Wiese und vergewaltigte sie mehrfach. Das Martyrium dauerte eine Stunde. „Er ist wie ein krankes Vieh über mich hergefallen, hat mich geschlagen. Das war die Hölle auf Erden“, sagte sie.

(Symbolbild) (Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)
(Symbolbild)

„Im Unterleib hatte ich schwere Blutungen“
Erst als ihre Freundin die Tat bemerkte und aus dem Fenster brüllte, ergriff der Vergewaltiger die Flucht. Angelika M. ließ sich sofort in der Klinik Innsbruck behandeln. „Im ganzen Unterleib hatte ich sehr schwere Blutungen davongetragen. Ich hatte Schmerzen ohne Ende“, verdeutlichte sie.

Die Tirolerin war am Boden zerstört, die Tat hatte ihr ganzes Leben verändert. Sie war nicht mehr fähig zu arbeiten. Auch Angstzustände und Schlafstörungen waren unter anderem die Folge.

(Bild: thinkstockphotos.de (Symbolbild))

„Ohne professionelle Hilfe hatte ich keine Chance“
„Ich hatte damals von der Polizei eine Broschüre mit Kontaktdaten von Beratungsstellen erhalten. Jedoch wollte ich vorerst mit keinem darüber reden“, sagt sie heute und führt weiter aus: „Ich habe aber rasch bemerkt, dass ich ohne professionelle Hilfe keine Chance habe, alles zu verarbeiten.“

„Therapiesitzungen rate ich jedem Betroffenen“
Zuerst wurde sie von einer Klinik-Psychologin betreut. Danach hat sie mit dem Verein „Frauen gegen Vergewaltigung“ Kontakt aufgenommen. „Ein Jahr lang hat mich eine Psychologin zu Hause besucht. Die Therapie war sehr professionell. Wir haben gut zusammengearbeitet, was mir geholfen hat. Diese Vorgehensweise rate ich jedem Betroffenen.“

Selbstverteidigungskurse belegt
Mittlerweile arbeitet die Tirolerin wieder und sie hat Selbstverteidigungskurse belegt. „Ich habe gelernt, wie ich mich in gefährlichen Situationen am besten zu verhalten habe. Einmal habe ich das Gelernte auch schon anwenden müssen. Ich habe einer Frau, die von einem Mann stark bedrängt wurde, geholfen“, gibt sie preis.

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