Klima-Demo in London

600 Festnahmen, aber Flughafen-Chaos blieb aus

Ausland
19.04.2019 17:56

In den Straßen Londons haben sie schon für größere Verzögerungen und Chaos gesorgt. Am Freitag nahmen Klimaschützer den Flughafen Heathrow ins Visier ihres Protests gegen die britische Klimapolitik. Allerdings war der Zulauf am Airport nicht so groß und die massiv postierte Polizei hielt die wenigen Mitglieder der sogenannten Extinction Rebellion (Rebellion gegen Auslöschung), die gekommen waren, auf Distanz. Im Zuge der seit Tagen andauernden Kundgebungen sind mittlerweile knapp 600 Personen festgenommen worden.

An die 20 Demonstranten fanden sich vor einem Tunnel, der zu den Terminals 2 und 3 führt, ein und hielten ein Transparen in die Höhe, auf dem folgende Frage geschrieben stand: „Sind wir die letzte Generation?“ Der emotionale Auftritt eines Schülers, der vor laufenden Kameras zu weinen begann, sorgte für Aufsehen. Ansonsten blieb es ruhig und ohne Zwischenfälle. Der Flugverkehr vor Ostern wurde nicht gestört.

Emma Thompson hielt Rede auf rosafarbenem Boot
In der Stadt mischte sich die britische Schauspielerin Emma Thompson unter die Demonstranten und hielt auf einem rosafarbenen Boot an der beliebten Einkaufsmeile Oxford Circus eine flammende Rede für den Umweltschutz. Der Klimawandel sei das „größte Problem in der Geschichte der Menschheit“, sagte die Schauspielerin. „Unser Planet ist in ernsthaften Schwierigkeiten“, rief Thompson der Menge zu.

Nach Angaben des britischen Innenministers Sajid Javid sind mehr als 1000 Polizisten pro Tag mit den Demonstranten in London beschäftigt. Die Umweltaktivisten setzen auf weitgehend friedliche Aktionen, die von der Öffentlichkeit unterstützt werden. Nach einer YouGov-Umfrage ist ihnen das allerdings in der britischen Hauptstadt nicht gelungen: Nur 36 Prozent von 3561 befragten Briten heißen die Proteste gut, 52 Prozent lehnen sie dagegen mehr oder weniger ab.

Klima-Protest auch in Paris
Hunderte Klima-Aktivisten demonstrierten am Freitag auch im westlich von Paris gelegenen Hochhaus- und Geschäftsviertel La Defense gegen die ihrer Ansicht nach „giftige Allianz“ von multinationalen Unternehmen und Staaten. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, waren Dutzende Demonstranten vor dem Eingang des Gebäudes des Ölkonzerns Total präsent. Sicherheitskräfte entfernten rund 100 Menschen von dem Gebäude des staatlichen Energiekonzerns EDF. Beim Einsatz in La Defense setzte die Polizei auch Tränengas ein.

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