Ermittlungen nach OP

Malaria durch Blutkonserve? Kärntnerin (86) tot

Kärnten
20.03.2019 11:01

Unerwartet verstorben ist eine Völkermarkterin (86) in einem Klagenfurter Spital. Die Frau musste nach einer geglückten Hüftoperation erneut in Behandlung, da sich ihr Zustand plötzlich massiv verschlechtert hatte. Jetzt laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, da der Verdacht besteht, dass die betagte Frau durch eine Bluttransfusion mit dem Malaria-Parasiten infiziert worden sein könnte!

Ende Februar hatte sich die Frau aus dem Bezirk Völkermarkt ins Spital begeben. Die geplante Hüft-Operation verlief gut, die Patientin ging wenige Tage später nach Hause. Doch danach verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide, sie musste erneut ins Spital und starb wenig später. 

Malaria-Erreger in Blutkonserve?
Laut „Krone“-Infos war ein Malaria-Schnelltest, der an der Patientin vorgenommen worden war, positiv! Nun besteht der Verdacht, dass jene Bluttransfusion, die die Patientin bei der OP erhalten hatte, mit dem Erreger kontaminiert gewesen sein könnte!

Untersuchung läuft noch
Rotkreuz-Sprecherin Melanie Reiter erklärte, dass derzeit sei noch nicht geklärt sei, ob die Blutkonserve mit Malaria-Erregern kontaminiert gewesen sei. Man habe eine Untersuchung veranlasst, die in Deutschland durchgeführt werde. Ergebnisse werde es aber nicht vor Freitag geben.
Die Staatsanwalt untersucht den Fall und ermittelt wird wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. „Auch ein toxikologisches Gutachten wurde in Auftrag gegeben", heißt es seitens der Staatsanwaltschaft.

„Wir testen die Blutspenden auf alle möglichen Dinge, sogar auf das West-Nil-Virus“, aber Malaria ist derzeit nicht dabei, erklärte Reiter. Man sei in diesem Fall auf die Ehrlichkeit der Blutspender angewiesen, die einen Fragebogen ausfüllen müssten. Da werde auch abgefragt, ob man sich kürzlich in von Malaria betroffenen Gebieten aufgehalten habe. „Wird diese Frage mit Ja beantwortet, wird der Spender nicht angenommen.“

Übertragung durch Mosquitos
Die Malaria wird durch einzellige Parasiten hervorgerufen, die durch Moskitos übertragen werden. Der Name kommt aus dem Italienischen „mala aria“ (schlechte Luft). Nach dem Stich der weiblichen Anophelesmücke wandern die Erreger über die Blutbahn in die Leber. In den Leberzellen vermehren sie sich, ehe sie rote Blutkörperchen befallen. Malaria tropica als gefährlichste Form verläuft bei fehlender oder zu spät einsetzender Therapie oft tödlich.

Würde sich der Infektionsverdacht bestätigen, wäre es der erste Fall, bei dem in Österreich eine Malaria-Infizierung durch Blutkonserven erfolgt ist, hieß es am Mittwoch vom Österreichischen Roten Kreuz (ÖRK). Es wäre allerdings nicht die erste Infektion durch eine Blutkonserve in Österreich. Denn 2013 wurde bekannt, dass eine Spitalspatientin durch eine Transfusion mit dem HI-Virus infiziert worden war.

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