Partnerschaft

Post AG übernimmt Zustellgeschäft von DHL

Österreich
12.03.2019 09:56

Die Österreichische Post hat einen Konkurrenten weniger und dafür einen Partner mehr: Sie übernimmt im Laufe des Jahres 2020 den Großteil des Zustellgeschäftes der deutschen DHL in Österreich. „Weiters ist vorgesehen, Mitarbeiter und einen Großteil der betroffenen Logistik-Standorte zu übernehmen“, so das teilstaatliche Unternehmen am Dienstag in einer Aussendung.

Voraussetzung ist grünes Licht der Wettbewerbsbehörden in Österreich und Deutschland. Die DHL-Mutter Deutsche Post sprach in einer Pressemitteilung von einer „langfristigen Partnerschaft zur Forcierung des Paketgeschäfts“. Weitere Kooperationsmöglichkeiten im Bereich E-Commerce würden geprüft. Weiters betonten die Deutschen: „Die Vereinbarung hat keinerlei Auswirkung auf die Aktivitäten von Deutsche Post DHL Group im internationalen Expressgeschäft, beim Frachttransport und bei Supply-Chain-Lösungen in Österreich.“

Druck auf Post und DHL
„Die Zusammenarbeit soll beide Parteien in die Lage versetzen, gemeinsam das Potenzial im wachsenden, grenzübergreifenden E-Commerce-Geschäft auszuschöpfen, und verbindet die Stärken der beiden Unternehmen in ihren jeweiligen Zustellnetzen“, so die Post AG. Wobei: Der Einstieg des US-Onlineriesen Amazon in die Paketzustellung in Österreich dürfte den Druck auf die Post und DHL zuletzt deutlich erhöht haben.

Amazon macht Konkurrenz
Der Erste-Group-Analyst Christoph Schultes meinte zu Jahresbeginn, Amazons Markteintritt könnte dazu führen, dass das deutsche Logistikunternehmen mittelfristig etwa drei Millionen Pakete weniger ausliefern wird. Für DHL werde es unter diesen Umständen „schwierig, wenn nicht sogar unmöglich“, profitabel zu werden. Dies könnte wiederum zu einer Wiederaufnahme der Partnerschaft mit der Österreichischen Post führen, vermutete der Wertpapierexperte bereits im Jänner.

„Kooperation ist wichtiger Schritt“
Im Vorjahr hatte die Post AG 108 Millionen Pakete transportiert, bis 2022 sollen es 150 Millionen sein. „Mit dieser Kooperation wird ein wichtiger Schritt gesetzt, dieses Ziel bereits früher zu erreichen“, so Post-Chef Georg Pölzl. Ihm ist damit nach dem Rückschlag bei der Suche nach einem Finanzpartner als Ersatz für die BAWAG und der Aufregung über die Datensammlung durch die Post nun ein Coup gelungen.

Zur Vorschau für heuer meinte er: „Der stabile Ausblick für das operative Ergebnis der Österreichischen Post im Jahr 2019 bleibt vor dem Hintergrund steigender Paketmengen, aber auch steigender Investitions- und Integrationskosten unverändert.“

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