Messermord in Dornbirn

Opfer erließ 2009 Aufenthaltsverbot gegen Täter!

Vorarlberg
07.02.2019 11:10

Weitere erschütternde Details nach dem grausamen Messermord am Mittwochnachmittag in der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn: Späte Rache könnte nach neuesten Erkenntnissen eine Rolle bei der tödlichen Attacke auf den 49 Jahre alten Leiter des Sozialamtes gespielt haben. Denn just dieser hatte das Aufenthaltsverbot gegen den 34 Jahre alten türkischen Staatsbürger im Jahr 2009 ausgesprochen. Reue zeige der dringend Tatverdächtige keine, hieß es am Donnerstag.

Wie berichtet, war der mutmaßliche Täter kein unbeschriebenes Blatt. So war der Verdächtige wegen mehrerer Delikte, etwa Einbrüchen, in der Vergangenheit mehrfach in Erscheinung getreten - und der Polizei daher längst kein Unbekannter mehr. 2009 wurde schlussendlich ein Aufenthaltsverbot gegen den türkischen Staatsbürger erlassen, woraufhin er aus Österreich ausreiste. „Gegen den Verdächtigen bestand seither ein unbefristetes Rückkehrverbot für den Schengenraum“, hieß es am Donnerstag. Doch der Verdächtige kehrte zurück, neun Jahre später, reiste offenbar im Jänner privat und illegal ins Land ein.

„Er wies den Mann ab“
Am 7. Jänner habe er dann einen Asylantrag gestellt - hierbei handle es sich um eine offenes Verfahren, hieß es weiter. Am Mittwoch sei der Tatverdächtige mehrfach in der Bezirkshauptmannschaft vorstellig geworden, traf dabei auf das spätere Opfer. „Dieser wies den Mann ab und erklärte ihm, er solle sich um einen Termin bemühen.“ Dies dürfte den dringend Tatverdächtigen in Rage versetzt haben - denn bei seinem Gegenüber handelte es sich just um jenen Mann, der vor zehn Jahren ein österreich- und EU-weites Aufenthaltsverbot gegen den türkischen Staatsbürger erwirkt hatte.

Der mutmaßliche Täter verließ daraufhin die Behörde, um nur eine halbe Stunde später zurückzukehren - diesmal bewaffnet mit einem „langen Küchenmesser“, so Norbert Schwendinger vom Landeskriminalamt. Dass der Verdächtige bewaffnet war, habe keiner der Mitarbeiter bemerkt. Der 34-Jährige sei danach zielstrebig ins Büro des Sozialamtsleiters gegangen, wo es Augenblicke später zu einem heftigen Wortgefecht und in weiterer Folge zum Angriff kam. Mehrfach habe der mutmaßliche Angreifer mit dem Messer auf das Opfer eingestochen. Eine Mitarbeiterin hörte Schreie und Lärm aus dem Büro und alarmierte sofort die Polizei. 

Messer am Tatort zurückgelassen
Nach der Bluttat ergriff der Tatverdächtige die Flucht und rannte davon. Die mutmaßliche Tatwaffe ließ der Angreifer am Tatort zurück. Er konnte nur eine halbe Stunde später bei den Toiletten-Anlagen des Kulturhauses gefasst und festgenommen werden. Bei dem Angriff habe sich der mutmaßliche Täter auch selbst verletzt. Eine Schnittverletzung an der Hand habe noch am Mittwoch operativ versorgt werden müssen, hieß es.

„Kaltblütiger Mord“
Die Ermittler gehen von einem „kaltblütigen Mord“ aus. Bei seiner Festnahme und auch der ersten Einvernahme habe der Tatverdächtige jedenfalls „keinerlei Reue oder Betroffenheit“ gezeigt, so Schwendinger. Noch am Donnerstag soll der 34-Jährige erneut einvernommen werden, die U-Haft werde anschließend über ihn verhängt. 

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