Neun international führende Wirtschaftswissenschaftler haben sich am Samstag in Kopenhagen für die Bekämpfung von Aids als oberste Priorität bei der Lösung aller globalen Probleme ausgesprochen.
Wie das Expertengremium zum Abschluss der Konferenz"Kopenhagen Konsensus" erklärte, könnten mit dem Einsatzvon 27 Milliarden Dollar (22 Milliarden Euro) 28 Millionen Krankheitsfällebis zum Jahr 2010 verhindert werden.
Die Wissenschaftler hatten vom umstrittenen dänischenStatistikexperten Bjarne Lomborg die Aufgabe gestellt bekommen,mit einer Kosten-Nutzen-Rechnung Lösungsvorschläge fürdie weltweit drängendsten Probleme vorzulegen. Lomborg hatsich international einen Namen als Kritiker der Kyoto-Klimavereinbarungengemacht, deren Folgekosten er als Geldverschwendung zu Lastenanderer weltweiter Probleme bezeichnete.
Die Wirtschaftswissenschaftler nannten in ihrerPrioritätenliste die Bekämpfung von Hunger und die Durchsetzungvon Freihandel als wichtigste Prioritäten nach der Aids-Bekämpfung.Die Expertengruppe hatte für ihre Modellrechnungen den theoretischenEinsatz von 50 Milliarden Dollar zur Verfügung. Die Bekämpfungeiner möglichen Klimakatastrophe landete auf dem vorletztenvon 17 Plätzen. Kritiker der Konferenz erklärten, dieLösung von globalen Problemen wie Armut, Krankheiten undUmweltschäden mit bloßen Kosten-Nutzen-Rechnungen seiein "zynischer" Ansatz.
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