25.01.2019 06:00 |

Immer mehr Erkrankte

Grippe-Virus hat Österreich bereits eingekreist

Jetzt geht’s los! Auf diesen einfachen Nenner könnte man die Warnungen von Medizinern und Gesundheitsinstitutionen bringen, die stets die aktuelle Lage in Österreich analysieren - etwa das Virologische Institut der Medizinischen Universität Wien oder das Bundesamt für Gesundheitswesen. Deren letzte Statusmeldung, die an 3200 Ärzte und 300 Apotheker in Österreich verschickt wurde: „In Europa kann eine Zunahme der Influenzavirusaktivität beobachtet werden. Schweden, Norwegen, Estland, Dänemark, Portugal, Frankreich, Italien und Slowenien melden bereits weitverbreitete Influenzavirusaktivität.“

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Wir sind eingekreist. Für den ehemaligen Gesundheitsminister und Facharzt für Interne Medizin in Villach, Prof. Michael Ausserwinkler, keine Überraschung, sondern eine Analyse, die er teilt: „Die Fallzahlen verdoppeln sich von Tag zu Tag. Es wird eine Epidemie werden.“

Heuer ist es übrigens das Influenza-A-Virus mit seinen zwei Subtypen H1N1 und H3N2, das die Menschen in die Knie zwingt. Ausserwinkler: „Man muss natürlich unterscheiden zwischen Grippe und grippalem Infekt. Aber beide Krankheitsbilder nehmen seit Tagen extrem zu.“ Die echte Grippe erkennt man relativ leicht: Schlagartig bekommt man hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen. Der Infekt schleicht sich eher ein.

„Die Epidemie wird bis Mitte/Ende Februar anhalten“
Wie kommen die Mediziner und Experten zu diesen Daten und Prognosen? Von November bis März werden österreichweit von ausgewählten Patienten mit grippalen Infekten Sekretproben genommen, an das Zentrum für Virologie transportiert und dort auf Influenzaviren untersucht. Ausserwinkler wagt eine Vorhersage: „Die nun beginnende Grippeepidemie wird wohl bis Mitte/Ende Februar anhalten.“

Bei der echten Grippe ist für den Internisten nach wie vor das berühmte „Tamiflu“ sinnvoll. „Es darf auch verordnet werden“, so Ausserwinkler, der die Impfmüdigkeit der Österreicher kritisiert. „Nur etwa 40 Prozent der Bevölkerung lassen sich gegen Grippe impfen, in England sind es 70 Prozent.“

Die „Männergrippe“ gibt es nicht
Eine neue Studie gibt’s übrigens auch, und die wird alle Herren der Schöpfung beruhigen. Die „Männergrippe“ gibt’s nicht. Ausserwinkler: „Gleiche Symptome, gleiche Krankheitsbilder. Allerdings jammern Männer früher, dass es ihnen schlecht geht. Frauen schupfen da noch den Haushalt.“

Fünf Tipps zur Vorbeugung: Schluss mit Bussi-Bussi
In Grippezeiten ist Hygiene das absolute Zauberwort, um möglichst ohne Ansteckung davonzukommen. Internist Ausserwinkler stellt für die „Krone“ fünf goldene Tipps für den Kampf gegen die Viren zusammen:

  • Jegliche Form von Menschenansammlungen möglichst vermeiden.
  • Kein Bussi-Bussi zur Begrüßung, ebenso kein Händedruck.
  • Dafür mehrmals täglich und sehr gründlich die Hände waschen und selbst mit den eigenen Händen so wenig wie möglich Gesichtskontakt.
  • Selbstverständlich nur Einmal-Taschentücher aus Papier verwenden.
  • Büros mit mehreren Personen sollten täglich gut durchgelüftet werden. Der Gemeinschaftskühlschrank ist übrigens „Gift“ - nicht nutzen. Lüften reduziert die Virenbelastung in der Luft.

Fritz Kimeswenger, Kronen Zeitung

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